
Gersthofen baut neues Juze am Schulzentrum

Plus Beengt, nicht barrierefrei, am Stadtrand: Das Gersthofer Jugendzentrum ist in die Jahre gekommen. Nun soll ein Neubau beim Schulzentrum entstehen.

Seit fast 25 Jahren befindet sich das Gersthofer Jugendzentrum in der Donauwörther Straße bei der Kirche St. Jakobus. Das Gebäude selbst ist nahezu 130 Jahre alt und wird den heutigen Anforderungen an eine Jugendarbeit nicht mehr gerecht, betonte Stadtjugendpfleger Markus Wolf im Sozialausschuss. Die Stadträte schlossen sich einstimmig dieser Auffassung an: Ein Neubau soll beim Schulzentrum an der Schubertstraße entstehen. Davon erhoffen sich Wolf und der Ausschuss einige Vorteile.
Die Jugendreferenten Julia Romankiewicz-Döll (Pro Gersthofen) und Simon Drüssler (FW) hatten den Neubau beantragt, woraufhin Geld für die Planungskosten in den Haushalt eingestellt wurden. Die Gersthofer Bauverwaltung hatte drei Varianten geprüft. Zum einen den Neubau auf einem Grundstück neben der Skateanlage nahe dem Schulzentrum. Die zweite Variante wäre eine Nutzung der Mensa des alten Paul-Klee-Gymnasiums nach dem Umzug dieser Schule in den Neubau auf dem ehemaligen Festplatz. Die dritte Variante war ein neues Jugendzentrum auf dem westlichen Teil des heutigen Gymnasiumparkplatzes an der Schubertstraße, unmittelbar neben dem Freigelände der Anna-Pröll-Mittelschule. Alle drei Varianten seien im Grunde realisierbar, erklärte Tibor Sroka von der Bauverwaltung. "Auf die Mensa sind wir aber nicht näher eingegangen, weil wir für dieses Gebäude ohne Weiteres auch eine andere sinnvolle Nutzung finden werden."
Neubau auf dem Parkplatz des Gersthofer Gymnasiums
Er sprach sich vielmehr für einen Neubau auf dem heutigen Gymnasiumparkplatz aus. "Die Vorteile sind unter anderem die Sichtbarkeit und Präsenz an der Schubertstraße sowie eine Bushaltestelle direkt vor der Haustür." Hinzukomme der direkte Zugang zum Pausengelände der Mittelschule und den dortigen Möglichkeiten, zum Beispiel für Ballspiele. Außerdem bestünden hier beste Kooperationsmöglichkeiten mit den Schulen durch kurze Wege, vor allem zur Mittel- und zur Förderschule sowie zur Musikschule und den Musikvereinen im Haus für Musik. Weiter sah Sroka an diesem Standort eine sinnvolle Nutzung bereits bebauter oder versiegelter Flächen. "Das Juze ist aber trotzdem abgegrenzt von den Schulen, und es liegt in mindestens 100 Metern Distanz zur Wohnbebauung", so Sroka weiter.
Er sah nur zwei Nachteile: So könnte es zu Interessenkonflikten mit der Mittelschule bei der Nutzung des Pausengeländes kommen. Und im Falle einer künftigen Wohnbebauung auf dem Gelände des alten Gymnasiums läge das Jugendzentrum unmittelbar daneben. Was nach dem Umzug des Gymnasiums in den Neubau mit dem Altbau geschehen werde, sei noch völlig ungeklärt, hieß es auf Anfrage aus dem Ausschuss. Die beiden anderen Standort-Varianten hätten jedoch alle viel mehr Nachteile, betonte Sroka. "Außerdem gehören Teile des Parkplatzes schon der Stadt Gersthofen. "
Neues Konzept der Gersthofer Jugendpflege
Stadtjugendpfleger Markus Wolf und sein Team haben ein neues, modernes pädagogisches Konzept für die Einrichtung erarbeitet. "Das Jugendzentrum ist ein elementarer Bestandteil davon; wir sind dabei aber nicht an einen Neubau oder diesen Standort gebunden." Ausgegangen wird von einem Raumbedarf von circa 300 bis 350 Quadratmetern und einer Freifläche von circa 600 Quadratmetern. "Dann können wir auch größere Veranstaltungen, beispielsweise das Ferienprogramm, auf eigenem Gelände durchführen und sich nicht darauf angewiesen, dass und die Schulen ihr Gelände zur Verfügung stellen", so Wolf.
Das nach modernen Anforderungen ausgestattete Gebäude erweitere in Kombination mit den Standortvorteilen die pädagogischen Angebotsmöglichkeiten immens. Um präsenter zu sein, müssten allerdings die Öffnungszeiten des Jugendzentrums ausgeweitet werden - etwa von bisher Dienstag bis Freitag 16 bis 20 Uhr bereits von 14 bis 20 Uhr, um den Schülern bereits unmittelbar nach Unterrichtschluss ein Angebot machen zu können.
Einstimmig sprach sich der Ausschuss für den Standort auf dem heutigen Schulparkplatz aus. Bis das neue Jugendzentrum gebaut wird, wird es aber noch ein paar Jahre dauern. Darin waren sich alle einig.
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