1. FC Köln sauer auf seine Fans
Europa League Trainer und Spieler distanzieren sich nach Chaos in London von Anhängern. Es gab noch andere schlechte Nachrichten
London Nach Lob und Schulterklopfen stand beim 1. FC Köln niemandem der Sinn. Der Schatten über dem lang ersehnten Europacup-Comeback war zu groß. Sportlich war es ein Tag für die Vereinshistorie, die Leistung war ehrenhaft, die Stimmung während des Spiels einzigartig. Dennoch sah man beim FC nur betrübte Gesichter. Die 1:3 (1:0)-Niederlage beim FC Arsenal, die Verletzung von Nationalspieler Jonas Hector, vor allem aber die Geschehnisse vor dem um eine Stunde verschobenen Anpfiff drückten die Stimmung gehörig. Mittags hatten rund 15000 Kölner Fans mit einer friedlichen Party in London für beeindruckende Bilder gesorgt. Doch nach den stellenweise chaotischen Szenen vor dem Spiel sah sich der FC Kritik von vielen Seiten ausgesetzt. Die Uefa leitete Ermittlungen gegen beide Klubs ein. Vor allem die britischen Zeitungen übten heftige Kritik. Der Mirror schrieb von einem „Rückfall in die beschämende Zeit der Hooligans in den 80ern“. Arsenals Teammanager Arsène Wenger stellte sachlich fest: „Die Kölner haben 25 Jahre darauf gewartet zurückzukommen. Und dann versauen sie sich den ersten Abend.“
Deshalb waren die Kölner auch sauer auf ihre Fans. Trainer Peter Stöger wollte zu den Vorfällen nichts sagen. Doch das musste er auch nicht: Die Wut war ihm deutlich anzumerken. „Zu den Fans gebe ich keinen Kommentar ab“, sagte der Österreicher ungewohnt schmallippig und erklärte auf wiederholte Nachfragen nur: „Nichts über die Fans, okay? Ich bin Trainer, ich kümmere mich um die Mannschaft.“ Nur wenig gesprächiger war Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke. „Wenn ein Spiel eine Stunde später beginnen muss, ist das nie schön und gut“, sagte er. Auf die Frage, wie eng die Partie vor einer Absage gestanden habe, sagte Schmadtke: „Relativ eng.“
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