Fuggerei knüpft Kontakte zu Milliarden-Stiftung in den USA
Plus Zum Abschluss der Jubiläumsfeiern ist Darren Walker, Präsident der Ford-Stiftung, zu Gast in Augsburg. Warum er sich Sorgen um die Demokratie macht und wie ihn die Fuggerei inspiriert.
Darren Walker hat Humor: "Die Amerikaner glauben immer, sie hätten alles erfunden", sagt er augenzwinkernd. Oft übersähen sie dabei, dass es viele gute Ideen längst schon anderswo gibt. Die Fuggerei zum Beispiel sei eine davon, "doch die meisten Amerikaner haben wohl noch nie von ihr gehört". Auch Walker ist sie ja erst seit gut eineinhalb Jahren ein Begriff. Damals nahm die Augsburger Sozialstiftung erstmals mit dem Präsidenten der US-amerikanischen Ford-Stiftung Kontakt auf. Am Samstag, zum Abschluss der 500-Jahr-Feier der Fuggerei, kam Walker nach Augsburg, um sich sein eigenes Bild zu machen.
Es gibt durchaus Parallelen zwischen der Fuggerei und der Ford Foundation, die 1936 vom Industriellen Henry Ford gegründet wurde. Beide Stiftungen versuchen auf ihre Art, Bedürftigkeit zu bekämpfen – die eine, indem sie Menschen Wohnraum bietet. Die andere, indem sie sich gegen die Ungleichbehandlung einsetzt, sei es, weil sie arm sind oder die scheinbar "falsche" Hautfarbe haben. Walker nutzte seinen Besuch in Augsburg, um sich in der Sozialsiedlung umzusehen und mit Fuggerei-Bewohnern ins Gespräch zu kommen. Mit Alexander Graf Fugger-Babenhausen, dem Vorsitzenden des Fuggerschen Stiftungsseniorats, tauschte er sich auch über die Frage aus, was andere Stiftungen und Länder von der Augsburger Siedlung lernen können.
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Ganz genau, @Wolfgang S. Hätten die Fugger mit ihrem Erbvermögen zum 500. eine Sozialwohnanlage hingestellt, die die Mieter z.B. die ersten 10 Jahre pauschal 100€ kostet (ganz umsonst ist heutzutage nicht mehr gut), wäre das Ganze glaubwürdiger. Beide Stiftungen geben ihr "erworbenes/ergaunertes" Vermögen nicht zurück sondern nur dessen Erträge (wie alle Stiftungen) - das IST GAR KEINE Philanthropie. - solche Stiftungen sind gar keine Lösung, sondern auch ein Problem. Henry Ford I. Z.B. war (auch wenn er den 8h Tag eingeführt hat) auch ein Geizkragen, Antisemit und Gewerkschaftsgegner. Aus diesen beiden Vermögenen kann gar nicht genug zurück an die Allgemeinheit fließen - es fließt aber kein Cent zurück (s.o.), und die "Stifter" lassen sich noch als Wohltäter feiern.
Was beide Stiftungen auch verbindet - wenn auch in der Zeitabfolge ein paar Jahrhunderte dazwischenliegen - ist der Fakt an sich, dass die Notwendigkeit und die Möglichkeit für diese Stiftungen gleich sind.
Durch die Ausbeutung Vieler wurden ganz Wenige steinreich und viele Menschen bitterarm. So erklärt sich am einfachsten a) die Möglichkeit, grosse Summen ins Gemeinwohl fliessen zu lassen und b)die Notwendigkeit, Almosen in Anspruch nehmen zu müssen.
Bei allem Respekt vor den "Wohltätern" - Ursache und Wirkung darf in der Gesamtbetrachtung nicht fehlen.