Sonderausstellung: Das Wasser findet ins Maximilianmuseum
Die große Sonderausstellung für Augsburgs Weltkulturerbe-Bewerbung ist eröffnet. Und die Bewerbung bei der UNESCO geht in die nächste Runde.
Alle Besucher müssen ins virtuelle Wasser, bevor sie in die neue Sonderausstellung im Maximilianmuseum kommen. Die Schuhe bleiben trotzdem trocken – es ist ja nur die Projektion eines Bachlaufs. Und schon haben die ersten Gäste ein Thema. Der Andrang für die Schau „Wasser Kunst Augsburg“ ist groß. Rund 600 Gäste kommen am Donnerstagabend zur Vernissage und erfahren, wie stark die Augsburger Geschichte mit dem Wasser verbunden ist. Nicht ohne Grund gehören Lech, Wertach, Singold und Brunnenbach zu den Stadtsymbolen, die im Augustusbrunnen als Flussgötter verewigt worden sind. Jetzt sind die Original-Brunnenskulpturen einer der Hingucker der Schau. Und: Sie bleiben dem Museum dauerhaft erhalten.
Wassergeschichte hieß in Augsburg aber auch Sozialgeschichte, wie die Historikerin Barbara Rajkay, die den Festvortrag hält, ausführt. Das ausgeklügelte Wasserwirtschaftssystem, das es fertigbrachte, den Höhenunterschied von Lech und Wertach in die Innenstadt zu überwinden, erforderte ein hohes Maß an Pflege und Wartung. Der Werkstoff für alle Bauteile war Holz, das Hochwasser und harte Winter regelmäßig zerstörten. Ständig musste ausgebessert werden. Die Zimmerleute, die dafür im großen Stil angestellt wurden, bekamen zwar einen niedrigen Lohn, dafür aber eine Anstellung auf Lebenszeit. Oft berücksichtigten die Magistrate, wie bedürftig die Bewerber waren. Selbst als die Kosten für die Wasserwirtschaft dem Stadtrat davongaloppierten, änderte sich an dieser sozialen Haltung nichts.
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