
Kann die Stadt Augsburg ihre eigenen Klimaschutz-Vorgaben einhalten?

Plus Die Sitzung des Augsburger "Klimastadtrats" am Dienstag ist ein Stück weit Symbolpolitik. Die entscheidenden Fragestellungen werden im Herbst diskutiert.
Wenn der Stadtrat am Dienstag zusammentritt, dann wird er einige kleine Schritte hin zu mehr Klimaneutralität beschließen, grundlegende Weichenstellungen gibt es aber nicht. Denn die eigentlich interessante Sitzung steht im Herbst an. Dann stellt die Stadt konkrete Maßnahmen vor, um das vom städtischen Klimabeirat empfohlene und vom Stadtrat beschlossene CO2-Restbudget von 9,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid einzuhalten. Auf diese Menge müsste sich Augsburg begrenzen, um seinen Anteil zur Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele (Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad) zu leisten. Grundlage der Berechnung ist der Anteil der Stadt Augsburg an der Weltbevölkerung. Mit dem Restbudget gibt es eine Zahl, an der sich die Stadtregierung messen lassen muss. Für die Bürger wird noch interessanter sein, wie der Weg dorthin laufen soll.
Rechnerisch müsste Augsburg in dreieinhalb Jahren klimaneutral sein
9,7 Millionen hört sich nach viel an, ist aber das Gegenteil davon. Nur zur Einordnung: Aktuell produzieren die Augsburger Bürger und Firmen um die 2,4 Millionen Tonnen jedes Jahr. Das heißt, dass das Restbudget bei gleichbleibendem Ausstoß in ab jetzt etwa dreieinhalb Jahren ausgeschöpft wäre. Ab dann müsste Augsburg klimaneutral wirtschaften. Selbst wenn jetzt sofort weitreichende Maßnahmen kämen und sich das Restbudget dadurch auf zusätzliche Jahre verteilen ließe, ist es kaum vorstellbar, diese Menge physisch einzusparen. Denn es würde eine Vollbremsung in vielen Bereichen nötig machen - Wirtschaft, Verkehr, Energieverbrauch bei Gebäuden - und gleichzeitig Investitionen in Milliardenhöhe von öffentlicher und privater Hand in Augsburg ins Thema Dekarbonisierung erfordern. Und das innerhalb weniger Jahre.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Wie soll das funktionieren? Im Übrigen: Je kleinteiliger Klimapolitik, desto bürokratischer und ineffizienter. Emissionshandel ist der Schlüssel für eine global koordinierte Strstegie!
>> Das heißt, dass das Restbudget bei gleichbleibendem Ausstoß in ab jetzt etwa dreieinhalb Jahren ausgeschöpft wäre. Ab dann müsste Augsburg klimaneutral wirtschaften. <<
Ihr urban-grünen Augsburger habt sicher alle in 3 1/2 Jahren eine klimaneutrale Heizung in euren Wohnungen?
Ich wäre ja schon froh, wenn man mir erklären könnte wie man innerhalb von 24 Jahren den Gebäudebestand bis 2045 CO2-neutral bekommt. Es gibt bislang keine belastbaren Erklärungen dafür, die technisch, ökonomisch und arbeitsmarktkonform nachvollziehbar sind!