Wie sollen alte Menschen versorgt werden, wenn nicht einmal die notwendige Schutzausrüstung da ist? Es müssen unbürokratische Lösungen her.
Der Pflegebereich ist ein gutes Beispiel, wie schnell laufende Systeme im Ernstfall an ihre Grenzen stoßen können. Denn wie sollen alte Menschen, die nun einmal per se zur Risikogruppe gehören, gewaschen und gefüttert werden, wenn die notwendige Schutzkleidung nicht vorhanden ist? Wie sollen sinnvolle Arbeitsabläufe in Pflegeeinrichtungen eingehalten werden, wenn Testungen nicht vorgenommen werden oder lange auf sich warten lassen? Corona hat auch in Augsburg die Menschen in vielen Einrichtungen kalt erwischt. Es ist gut, dass nun wöchentlich an einem Runden Tisch alle Probleme, die die Menschen im pflegerischen Bereich in Augsburg betreffen, angesprochen werden. So kann die außerordentlich angespannte Arbeitssituation in Pflegeheimen, Krankenstationen und Behinderteneinrichtungen verbessert, zusätzliche Belastungen vermieden werden.
Corona-Krise: Nicht alle Probleme in der Pflege können gelöst werden
Allerdings können auch dort nicht alle Probleme gelöst werden. Der Aufnahmestopp in Bayerns Pflege- und Behinderteneinrichtungen beispielsweise ist gut gemeint und soll eine Ausbreitung des Covid-19-Virus verhindern. Er führt aber zu einer unnötigen Belegung von Krankenhausbetten durch eigentlich gesunde Senioren, weil Demente und Behinderte nach ihrer Genesung nicht mehr in ihre Einrichtungen zurückverlegt werden oder demente Personen gar nicht erst neu aufgenommen werden können, weil ihre Quarantäne nicht gewährleistet werden kann. Für diese Fälle muss es eine schnelle, unbürokratische Lösung geben.
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