Fünfjähriger Bub unternimmt Ausflug
War es ihm in der Spielecke des Möbelhauses zu langweilig? Oder wollte der fünfjährige Bub einfach mal alleine einen Ausflug unternehmen? Diese Frage hat Tim, wie die Polizei den Jungen nennt, nicht beantwortet. Klar ist jedoch: Der Bub hat seinem Opa am Montag einen großen Schreck eingejagt, weil er plötzlich verschwunden war. Doch die Geschichte nahm ein gutes Ende.
Der Bub hatte am Nachmittag mit seinem Großvater ein Möbelhaus im Süden der Stadt besucht. Plötzlich war er weg. Er spazierte offenbar zu Fuß in Richtung Süden, bis er die Inninger Straße erreichte. Dort, in der Nähe der B 17, wurde eine Frau auf den Buben aufmerksam. Der Junge habe hilflos gewirkt, erzählte die Frau. Deshalb nahm sie ihn mit nach Hause und informierte die Polizei über ihr "Findelkind".
Gegenüber den Beamten, die ihn kurze Zeit später abholten, zeigte der Bub keinerlei Scheu. Im Gegenteil: Er konnte ihnen fast fehlerfrei die Adresse seiner Eltern in Königsbrunn sagen. Als dort niemand anzutreffen war, wollte der Bub einfach auf seine Eltern warten. Die Beamten könnten ja wieder auf die Wache fahren, schlug er vor. Weil die Polizisten Tim aber nicht alleine lassen wollten, lotste der Bub die beiden Streifenbeamten auch noch zu seinem Kindergarten - und zwar direkt in seine "Nilpferdgruppe".
Unterwegs erzählt er den Polizisten, dass er mit seinem Großvater im Möbelhaus gewesen sei. Die Beamten verständigten sofort das Möbelhaus, weil sie vermuteten, dass der Opa bereits verzweifelt nach seinem Enkel suchte. Im Kindergarten konnte die Leiterin den Polizisten dann auch die Telefonnummer der Eltern geben. Zudem hatte sich der besorgte Großvater bereits bei der Polizeiinspektion Süd gemeldet. So nahm der Ausflug ein gutes Ende, sagt Polizeisprecher Robert Göppel. "Der Zusammenführung der Familie stand nichts mehr im Weg."
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