Der Mietspiegel kann Mieten nicht senken - und hat sich trotzdem bewährt
Plus Der Mietspiegel kann Mieten nicht senken und muss es auch nicht. Doch die Dämpfung wird in Zeiten explodierender Immobilienpreise auch in Augsburg immer wichtiger.
Als der Mietspiegel vor vier Jahren eingeführt wurde, gingen dem jahrelange politische Streitigkeiten voraus. Die CSU wehrte sich aus grundsätzlichen Überlegungen lange gegen das Instrument, der Eigentümerverband bemängelte handwerkliche Unzulänglichkeiten. Der jetzt erneuerte Mietspiegel hat auf diese Bedenken berücksichtigt und beinhaltet eine aufwändigere Kartierung der Stadtviertel. Das ist gut, weil das Instrument so eine breitere Akzeptanz hat. Damit Streitigkeiten vermieden werden, muss das Zahlenwerk von allen Seiten anerkannt werden. Große Debatten sind im Stadtrat, vor vier Jahren undenkbar, nicht zu erwarten. Sie würden auch nicht mehr in die Zeit passen: Laut Gesetz werden künftig alle Städte und Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern einen Mietspiegel erstellen müssen.
Mietspiegel kann in Augsburg helfen, die Preissteigerungen zu dämpfen
Für sinkende oder gleichbleibende Mieten wird der Mietspiegel nicht sorgen können und muss es auch nicht. Moderate Mieterhöhungen müssen möglich sein, weil Vermieter natürlich eine Rendite haben dürfen. Der Mietspiegel kann aber Preissteigerungen dämpfen. Diese Dämpfung wird künftig womöglich noch wichtiger werden. Immobilienpreise steigen seit Jahren weitaus stärker als die Mieten, unter anderem wegen steigender Grundstückspreise und - bei Neubauten - steigender Baupreise. Wenn diese Entwicklungen eins zu eins an Mieter weitergegeben würden, wäre es aus Vermietersicht betriebswirtschaftlich zwar nachvollziehbar, sozialpolitisch aber eine Katastrophe. Denn wer mietet, hat häufig nicht das Geld, um sich selbst etwas zu kaufen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Für die Mieter gibt es den Mieterschutzverband.
Dem Mietspiegel nützt nur dem Finanzamt etwas.
Es wird immer mehr berichtet, das es Vermieter gibt, die weit günstiger vermieten wollen, als der Mietspiegel.
Das Finanzamt nimmt den Mietspiegel für die Erhebung der Steuern.
Der Vermieter muss nun verhältnismäßig mehr Steuern zahlen.
Die Konsequenz ist, das der Vermieter seine Miete erhöhen muss.
https://www.swr.de/report/mietirrsinn-steuergesetze-torpedieren-guenstige-mieten/-/id=233454/did=24767762/nid=233454/14o86lj/index.html
Solange Firmen Wohnungen mieten und kaufen dürfen, solange wird es keinen Platz für den Menschen geben.
Das Kapital braucht sehr viel Platz.
Ob eine Firma nun 2000€ oder 3000€ / Monat bezahlt, macht im Jahresgewinn wenig aus.
Deutschland hat ohnehin die niedrigste Eigentumsquote in ganz Europa.
"In keinem Land der Europäischen Union leben so wenig Menschen in den eigenen vier Wänden wie in Deutschland. Und nun ist die Wohneigentumsquote zum ersten Mal seit 1993 wieder gesunken. Im Jahr 2018 lag die Eigentumsquote in Deutschland bei lediglich 42 Prozent."
https://wohnglueck.de/artikel/wohneigentumsquote-deutschland-27738
Es ist nett, das Sie die Renditen ansprechen. Ist der Zins nicht im JEDEM GLAUBEN verboten? Miete ist ein Mietzins.
Die Zinsen bzw. Gewinnerwartungen sind das Krebsgeschwür unserer heutigen Zeit.
Rendite ist wichtiger, als der Mensch, der ein Zuhause braucht. Wir sollten mal unser Gesellschaftssystem hinterfragen.
Schließlich ist dieses System nicht von Gott gegeben sondern haben wir uns in den letzten Jahrtausenden aufgebaut.