Kongresshalle soll nach dem Umbau aufblühen
Gestern Mittag, kurz nach 12 Uhr im Wittelsbacher Park: Götz Beck, Chef der Augsburger Kongresshalle, richtet den Blick auf das Gebäude. Die Halle, die vor 38 Jahren eröffnet wurde, ist in die Jahre gekommen. Die architektonische Schönheit und Besonderheit der Halle erschließt sich für Außenstehende kaum. Beck sagt es unverblümt und richtet dann den Blick nach vorne: "Aber das werden wir ändern."
Die Kongresshalle soll so richtig schön aufblühen. Das ist die Vision von Beck, mit der er nicht allein steht. Ein Name für ein neues Vermarktungskonzept ist längst gefunden: "Kongress am Park". Die Nähe zur Innenstadt, eingebunden in den Erholungswert des Wittelsbacher Parks, sind für Beck gute Argumente, die Halle bundesweit und auch international zu bewerben.
Das beste Argument ist dabei die Halle selbst. Nicht in ihrem jetzigen Zustand, sondern so, wie sie einmal in zwei Jahren aussehen soll.
Kosten liegen bei über 21 Millionen Euro
Die Kongresshalle wird generalsaniert, das ist seit Längerem bekannt. Über 21 Millionen Euro werden investiert. Die Stadt hat bei der Finanzierung Partner ins Boot geholt, die Stadtwerke und die Firma Feinkost Kahn als Pächter der Gastronomie sind dabei. Aus dem staatlichen Konjunkturpaket II fließen 5,2 Millionen Euro nach Augsburg. Zwei Jahre bleibt die Halle für Veranstaltungen geschlossen. Im Mai 2012 soll der Betrieb wieder starten.
Diese Informationen gab es gestern beim symbolischen Akt für den Beginn der Generalsanierung zu hören. Es gab auch etwas zu sehen: Oberbürgermeister Kurt Gribl griff im Welserzimmer zum Presslufthammer. Er legte damit einen Teil der Gebäudetechnik frei. Wirtschaftsreferent Andreas Bubmann riss später auf Zuruf der Festversammlung noch einen weiteren Teil der Verkleidung mit einem Brecheisen weg.
Die weiteren Arbeiten wollen Gribl und Bubmann in den nächsten Monaten dann aber doch den Fachleuten überlassen. Bereits in der nächsten Woche geht es los. Die Gerüstbauer rücken an.
Die Halle wird komplett runderneuert: Das Dach wird gedämmt, es kommen neue Fenster, Feuerlöschanlagen werden saniert, eine Brandmeldeanlage wird eingebaut, eine Sicherheitsbeleuchtung ist geplant. Zudem wird die Heizungs- und Lüftungstechnik komplett erneuert. Bodenbeläge werden teils saniert, teils erneuert.
Um die Halle künftig auch besser zu inszenieren, wird es ein neues Beleuchtungskonzept geben. Beck will auch mit der Architektur der Halle punkten.
Was ab Mitte 2012 sein wird, ist noch Zukunftsmusik. Klar ist, dass die Halle auch künftig für Konzerte zur Verfügung stehen wird. Sie soll aber vor allem im Tagungs- und Kongresswesen mehr Besucher nach Augsburg locken. "Wir wollen die Sicherung des Standortes für Kongresse und Tagungen", sagte gestern OB Gribl.
Beck, der nicht nur die Kongresshalle managt, sondern schon viel länger als Tourismusdirektor agiert, sieht dagegen noch Nachholbedarf: "Wir sind noch kein Kongress- und Tagungsstandort." Dies werde sich ändern, wenn die Kongresshalle in neuem Glanz erstrahlt, so Beck. Er verweist auf die geografisch so hervorragende Lage Augsburgs im internationalen Markt.
Klub Parklounge schließt, Biergarten ist geöffnet
Die Arbeiten bei der Kongresshalle wirken sich auch auf das gastronomische Umfeld aus. Der in Augsburg angesagte Klub "Parklounge" schließt nach neun Jahren. Am Samstag ist er letztmals geöffnet. Der Biergarten im Wittelsbacher Park läuft dagegen weiter.
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