Tief und kostbar
Sein Requiem in Urfassung
Seine Motetten, Messen und Madrigale, aber auch die humoristische kunstvolle Derbheit seiner Landsknecht-Lieder waren hoch geschätzt – und sind es heute noch. Orlando di Lasso (1532–1594) war ein Großer und Universeller. Italien, Frankreich, England prägten seine ungeheure Kreativität, in München verbrachte er dann seine letzten 30 Jahre als Leiter der Hofkapelle. Und in Augsburg, damals eine Weltstadt, wurde jüngst eine bedeutende Entdeckung gemacht. Der Musikwissenschaftler Tobias Rimek förderte in der Staats- und Stadtbibliothek die bislang unbekannte Aufzeichnung des vierstimmigen Requiems di Lassos zutage, niedergeschrieben in einem Chorbuch der Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra. Die Urfassung, wie der Fund eingeschätzt wird.
Das Besondere ist die um eine Quinte tiefer gelegte Version als die späteren Druckfassungen. Jetzt liegt die Ersteinspielung des markanten Werks vor, an der Hans Ganser, Leiter des Studios für Alte Musik am Leopold-Mozart-Zentrum, musikalisch und wissenschaftlich beteiligt ist. Aufgeführt wurde das Requiem im November 2014 in der Ulrichsbasilika anlässlich einer Tagung des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte zum 500. Geburtsjahr von Kardinal Otto Truchseß von Waldburg.
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