Wenn ein Sprachproblem zur Abschiebung führt
Die 67-jährige Sevdija E. musste nach Serbien ausreisen. Dort lebt sie ohne ihre Familie unter Obdachlosen. Hat es soweit kommen müssen?
Über den Vollzug der Abschiebung gehen die Darstellungen weit auseinander. So soll laut Familienangehörigen und Mitbewohnern der Gemeinschaftsunterkunft in der Windprechtstraße eine 67-jährige Frau aus dem Kosovo im Mai mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen worden sein, musste sich innerhalb weniger Minuten von ihren Familienangehörigen verabschieden, Kleidung und Medikamente zusammenpacken und flog nur wenige Stunden später von Frankfurt aus in die serbische Hauptstadt Belgrad. Rund zehn Polizeibeamte sollen nach ihren Worten bei der Abschiebung anwesend gewesen sein und der Roma-Familie Angst eingeflößt haben.
Dem widerspricht die Polizei. So sagt Polizeisprecher Siegfried Hartmann, dass zwei Streifenbesatzungen und der Außendienstleiter anwesend waren, also insgesamt sechs Personen, als die 67-jährige Sevdije E. abgeholt wurde. Sie habe außerdem über ihre Abschiebung Bescheid gewusst und sei dementsprechend vorbereitet gewesen. Sie habe noch etwa drei Stunden in einem Raum der Polizeiinspektion Schwaben Nord schlafen dürfen, bevor sie nach Frankfurt gebracht worden war. Es wurden Pausen gemacht. Ein Polizeibeamter habe der Seniorin einen Kaffee ausgegeben, weil sie nicht genug Kleingeld dabei hatte. In Frankfurt sei ein Arzt, der in Landessprache mit Sevdije E. sprechen konnte, die Medikamente mit ihr durchgegangen, bevor sie nach Belgrad flog, so Hartmann.
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