Ist der Mangel an günstigem Wohnraum hausgemacht?
Augsburg gehen die Flächen aus und preisgünstiger Wohnraum wird immer knapper. Welche Rolle spielt dabei die Stadt – und wie kann man die Wende schaffen?
Wenn der Trend weiter anhält, wohnen in zehn Jahren 50 000 Menschen mehr in Augsburg. Das Problem an dieser eigentlich positiven Entwicklung: Preisgünstige Wohnungen sind in Augsburg schon jetzt knapp. Die städtischen Flächen für Wohnungsbau sind weitgehend ausverkauft. Wie kommt es zu diesem Grundstücksmangel? Ist er hausgemacht?
Augsburg hatte einmal viele Flächen
In den vergangenen Jahren war die Lage auf dem heimischen Immobilienmarkt komfortabel. Augsburg hatte wesentlich größere Grundstücksreserven für Wohnungsbau als viele andere Städte. „Wir waren gut ausgestattet und die Flächen wurden schnell aufgeplant“, sagt der Leiter des Liegenschaftsamtes, Clemens Gutmann, mit Blick auf die ehemaligen Kasernenflächen. Mit rund 140 Hektar waren diese Neubauareale ungefähr dreimal so groß wie das Univiertel.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wenn die Finanzreferentin Eva Weber im kommenden Jahr Flächen im Wert von sieben Millionen Euro veräußern will und für den Ankauf voraussichtlich weniger als die Hälfte ausgegeben will, dann hat sie ja einen Überschuss von mehr als 3,5 Millionen Euro. Wohin soll das Geld denn sonst fließen, wenn nicht in die klamme Haushaltskasse? Der Haushalt zehrt von der Substanz.
Öffentliche Armut und privater Reichtum bzw. klammer Haushalt und boomende Immobilienfirmen gehören offensichtlich zusammen.