Zuhälter zwingt heroinabhängige Frauen zur Prostitution

Augsburg (cako). Das Amtsgericht Augsburg hat Haftbefehl gegen einen 66-jährigen Griechen erlassen, der junge heroinabhängige Frauen zur Prostitution gezwungen haben soll. Der mutmaßliche Zuhälter saß bereits vor rund zehn Jahren wegen einer ähnlichen Straftat mehrere Jahre im Gefängnis. Er gilt als Insider und wurde von Beamten der Kriminalpolizei Augsburg häufig im Bereich der einschlägig bekannten Treffs in der Augsburger Innenstadt angetroffen.   

Dort hielt er regelmäßig Ausschau nach jungen rauschgiftsüchtigen Mädchen, wie die Ermittlungen der Kripo ergaben. Unter geschönten Versprechungen soll er die jungen Frauen  dazu gedrängt haben, der Prostitution nachzugehen. Um ihre Heroinsucht finanzieren zu können, blieb den Mädchen in ihrer Notlage offenbar nichts anderes übrig, als letztlich einzuwilligen. Der Grieche verschaffte dann über seine Kontakte Freier und stellte seine eigene Wohnung in der Innenstadt zur Verfügung. Außerdem soll er die Frauen dazu gezwungen haben, auch ihn sexuell zu befriedigen. Bislang konnte die Polizei fünf Frauen im Alter zwischen 17 und 23 Jahren ermitteln, die der 66-Jährige auf den Strich schickte. Alle stammen aus Augsburg und näherer Umgebung. Das Amtsgericht hat mittlerweile Haftbefehl gegen den Mann erlassen, der nun in Untersuchungshaft sitzt.

Die Zuhälterei auf dem Drogenstrich gilt als besonders verwerflich, da die Arbeitsbedingungen für die Prostituierten dort besonders schlecht sind und die hochgradig abhängigen Mädchen davon abgehalten werden, einen Entzug oder eine Therapie zu machen und dadurch immer tiefer im Milieu versinken.

Augsburg Amtsgericht Augsburg Kripo Augsburg