Augsburgblume bei den Light Nights hat ein juristisches Nachspiel
Plus Graffiti-Sprayer Berni McQueen sitzt im Gefängnis. Seine Augsburgblume prangte dagegen bei den Light Nights in Augsburg auf den Fassaden. Gefragt wurde er vorab nicht.
Seit mehr als einem Jahr sitzt Berni McQueen wegen illegaler Graffiti im Gefängnis - auch wegen seiner bekannten Augsburgblume, die er verbotenerweise auf Fassaden angebracht hatte. Als ihn vor wenigen Wochen in der JVA Gablingen eine Nachricht erreichte, muss der 33-jährige Häftling seinen Ohren kaum getraut haben. Seine Augsburgblume, für deren Anbringen er auch der Stadt Augsburg Schadenersatz zahlen muss, wurde ausgerechnet bei einer städtischen Veranstaltung gezeigt. Bei den Light Nights Ende Oktober wurde die Augsburgblume an Fassaden projiziert. Besonders skurril: Auch am Gebäude der städtischen Verwaltung am Rathausplatz prangte vorübergehend das Graffiti-Gewächs. Der "Blumenmaler" hat nun einen Anwalt eingeschaltet. Über eines ärgert er sich offenbar besonders.
McQueens Anwalt schickt Abmahnschreiben an Veranstalter Regio Augsburg
"Er sagt, dass seine Augsburgblume ungefragt bei den Light Nights gezeigt wurde, hätte er an sich nicht so schlimm gefunden", erzählt Lisa McQueen, die mit ihrem Mann über Telefon und bei kurzen Gefängnisbesuchen Kontakt hält. Aber dass sein Kunstwerk in Verbindung mit dem Slogan "Licht statt Lack" gezeigt worden sei, sei für ihn ein Schlag ins Gesicht gewesen. "Man kann ja sagen, es ist illegal, die Augsburgblume an eine Wand zu sprayen. Aber dann kann man sie nicht einfach für eine Lichtinstallation nutzen, wenn es einem passt", sagt die Ehefrau und Stadträtin (Die Partei). Inzwischen hat McQueens Anwalt, Bernhard Hannemann, ein Abmahnschreiben an die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH geschickt, unter deren Dach Augsburg Marketing als Veranstalter der Light Nights angesiedelt ist.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich finde Herr McQueen könnte sich angesichts dieses treffsicheren Slogans ein Beispiel am ausgeprägten Sinn für Humor der "Die Partei"-Mitglieder*innen nehmen, auf ein juristisches Nachspiel verzichten und ein 2:0 für die Stadt akzeptieren. Fänd ich großmütig angesichts der großflächigen - bislang wohl unentgeltlichen - Werbung für seine Blume, mit der er seinen Lebensunterhalt bestreitet.
>> Aber dass sein Kunstwerk in Verbindung mit dem Slogan "Licht statt Lack" gezeigt worden sei, sei für ihn ein Schlag ins Gesicht gewesen. <<
Diesen Spruch kann nur ein rechtskräftig verurteilter Sprayer als Schlag ins Gesicht empfinden - ich finde ihn sehr sehr passend - großes Lob an den der sich das ausgedacht hat!
>> Seit mehr als einem Jahr sitzt Berni McQueen wegen illegaler Graffiti im Gefängnis - auch wegen seiner bekannten Augsburgblume, die er verbotenerweise auf Fassaden angebracht hatte. <<
Auch wegen seinen Drecks "Disko" Schriftzügen und seiner nachhaltig gezeigten Ignoranz gegenüber der Justiz und fremden Eigentum...
>> Seinem Mandanten gehe es darum, deutlich zu machen, dass es sich bei der Augsburgblume um ein geschütztes Werk handle, das es zu respektieren gelte. Schließlich müsse McQueen damit sein Geld verdienen. <<
Es gibt auch legale Weg sein Geld zu verdienen. Und es gibt den Ansatz, Einnahmen von Straftätern abzuschöpfen. Selbst wenn diese von den Medien gehypte Blume eine ausreichende Schöpfungstiefe besitzt, sollte ein eventueller Anspruch für die entstandenen Schäden entweder von der Stadt aufgerechnet oder von einem Opfer gepfändet werden.