Augsburg: Corona-Demos: Die Bereitschaft, zu protestieren, ist größer geworden

Plus Am Samstag demonstrieren mehrere Tausend Menschen gegen die Corona-Regeln. Doch ihr kleinster gemeinsamer Nenner reduziert sich auf ein Thema.

Es scheint wie eine Umkehrung der Verhältnisse: Die Kritiker und Kritikerinnen der Corona-Maßnahmen sind bei den wöchentlichen Demonstrationen durch Augsburg in der Mehrheit, vergleicht man sie zahlenmäßig mit dem kleinen Häuflein von Gegendemonstrantinnen und -demonstranten. Wer den Zug beobachtete, der am Samstag mit Transparenten, aufgedrehten Musikanlagen und Vuvuzelas vom Plärrer zum Rathausplatz und zurücklief, musste gut 25 Minuten ausharren, um alle an sich vorbeiziehen zu lassen. Das allerdings darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die schweigende Mehrheit den politischen Kurs zur Bekämpfung der Pandemie mitträgt. Nicht allein in Augsburg.

Die Stimmung bei den Anti-Corona-Fußmärschen gleicht der vieler Demonstrationen: ein gemeinsames Anliegen, ein bisschen Party, einiges an Trotz gegenüber der "Obrigkeit", vor allem aber ein großes "Wir". Dieses Wir gibt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Gefühl, nicht mehr alleine und abseitszustehen. Ihre Beweggründe, auf die Straße zu gehen, sind dabei so unterschiedlich wie die Menschen selbst, der kleinste gemeinsame Nenner dürfte die Ablehnung einer allgemeinen Impfpflicht sein. Doch damit reduziert sich das Wir schnell auf eine einzige, wenig konkrete Aussage: "Alle zusammen: Für die Freiheit."

Augsburg Nicole Prestle Coronavirus Augsburg