Für die Kita Lotta & Levi wird jetzt ein neuer Träger gesucht
Einige Kinder der Kita Lotta & Levi aus dem Augsburger Innovationspark sind in anderen Häusern untergekommen. Die Einrichtung soll in privater Hand bleiben.
Seit drei Wochen ist die Augsburger Kita Lotta & Levi geschlossen. Die Stadt hatte wie berichtet der Trägerin die Betriebserlaubnis entzogen. Von einem auf den anderen Tag standen rund 50 Kinder ohne Betreuungsplatz da. Ein Teil ist inzwischen in anderen Kitas untergekommen. Für die Einrichtung wird eine neue Lösung gesucht.
Für die Eltern und Kinder war es zweifelsohne ein Schock. Von einem auf den anderen Tag gab es für sie in der Kita Lotta & Levi, die sich im Gebäude Weitblick 1.7 im Innovationspark befindet, keine Betreuungsmöglichkeit mehr. Etwa ein Drittel der Kinder stammt aus Augsburg. Für sie stünden Plätze in anderen städtischen Kitas zur Verfügung, sagte Bürgermeisterin Martina Wild (Grüne) am Tag der Schließung. Um auswärtige Kinder müssten sich die Wohnsitzgemeinden kümmern. 21 Kinder nehmen inzwischen ein Ersatzangebot in Augsburg in Anspruch. "Für weitere Vermittlungen sind wir in Gesprächen", heißt es aus dem Amt für Kindertagesbetreuung.
Beschwerde vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof ist noch nicht eingereicht
Einige Eltern hatten zunächst die Betreuung ihrer Kinder übernommen, da sie hofften, die Kita könne möglicherweise schnell wieder öffnen. Die Trägerin hatte am Verwaltungsgericht Augsburg ein Eilverfahren eingeleitet und dem Entzug der Betriebserlaubnis widersprochen. Doch das Verwaltungsgericht folgte der Argumentation der Stadt - die Betriebserlaubnis erhielt die Trägerin nicht zurück. Durch ein dauerhaft unzuverlässiges Verhalten könne eine strukturelle Kindeswohlgefährdung vorliegen, ist die Argumentation, der das Verwaltungsgericht Augsburg folgt. Die Anhaltspunkte für einen nachhaltigen Verstoß der Kita-Trägerin gegen ihre Mitwirkungs- und Meldepflichten wurden vonseiten der Stadt hinreichend glaubhaft gemacht, heißt es in einer Mitteilung des Gerichts. Innerhalb von zwei Wochen ab Bekanntgabe der Eilentscheidung des Verwaltungsgerichts vor einer Woche kann Kita-Trägerin Julia Gergely nun eine Beschwerde zum Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) einreichen. Bis zum Freitag war dies noch nicht geschehen, heißt es vom VGH.
Wie es mit der Einrichtung weitergeht, ist nicht entschieden. Im Gespräch mit der Redaktion sagte Kita-Trägerin Gergely, dass sie auf der Suche nach einem neuen Träger sei. Es gebe einige Interessenbekundungen. Auch die Stadt will sich dafür einsetzen, dass die Kita unter einem geeigneten Träger möglichst nahtlos weiterbetrieben werden könne. "Hierbei hat für die Stadt eine qualitativ gute Betreuung, die das Kindeswohl umfassend gewährleistet, Priorität", teilt das Amt für Kindertagesbetreuung mit. Ihr sei bekannt, dass es verschiedene Überlegungen und Interessen gebe.
Kita soll künftig auch von einem privaten Träger betrieben werden
Die Stadt sei grundsätzlich nicht an einer Übernahme der Einrichtung und des Personals interessiert. In der Jugendfürsorge gelte ein Pluralitätsprinzip. Das bedeute, dass eine Vielfalt unterschiedlicher Träger gewünscht sei. Die Kita soll daher künftig durch einen privaten Träger betrieben werden. Wenn ein neuer Träger gefunden ist, dann würde das Amt für Kindertagesbetreuung der Stadt als Aufsichtsbehörde den Antrag auf Erteilung einer Betriebserlaubnis zeitnah bearbeiten. Sie müsse zunächst feststellen, ob das Kindeswohl aus struktureller und konzeptioneller Sicht während des Betriebs gewährleistet sei. "Diese Prüfung ist aufwendig und stets abhängig von der Qualität, der Reife und den Standards der eingereichten Konzepte, Verfahren und beschriebenen Prozesse."
Die Diskussion ist geschlossen.