Seit 100 Jahren ist die AWO im Einsatz gegen Not und Armut
Die Augsburger Wohlfahrt feiert ein rundes Jubiläum und erinnert dabei an ihren Mitbegründer, der helfen wollte und selbst ums Leben kam.
Zunächst war für ihn die Welt im Lot. Vor 100 Jahren - am 28. März 1922 - gründete Clemens Högg mit der SPD-Stadträtin Babette Zeeb die Augsburger Arbeiterwohlfahrt. Doch sein Leben nahm eine furchtbare Wendung: Noch in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 kam er im KZ Bergen-Belsen ums Leben. Zusammen mit Tausenden kranken und erschöpften Häftlingen des wegen der nahenden Front aufgelösten KZ Oranienburg-Sachsenhausen erfolgte die Evakuierung dorthin in Viehwaggons. Seine Spur verliert sich im Grauen der letzten Tage des NS-Regimes: Irgendwo in der Anonymität der Heide um Bergen-Belsen wird er begraben sein. Die Erniedrigung des Clemens Högg nahm damit auch posthum kein Ende.
Bergen-Belsen war der Endpunkt der Reise von Clemens Högg
Bergen-Belsen war für ihn der schreckliche Endpunkt einer „Topografie des Terrors“: Seine Leidenszeit begann schon im KZ Dachau, ehe er ins Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen deportiert wurde. Dort erfuhr er eine fast zweijährige Bunkerhaft, bei der er erblindete und die zu einer Beinamputation führte. Schreckliche Ironie des Schicksals: Sein dortiger Peiniger - der Lagerkommandant und hohe SS-Charge Loritz, der vom KZ Dachau dorthin strafversetzt wurde, war auch ein Augsburger. Dieser erreichte die „Zuführung“ von Clemens Högg ins KZ Oranienburg-Sachsenhausen und nahm so auf furchtbare Art und Weise an ihm Rache: Sie kannten sich schon aus der Zeit, als Clemens Högg mit der von ihm örtlich organisierten „Eisernen Front“ Straßenkämpfe und Saalschlachten mit SA-Leuten führte. Darüber hinaus war der gelernte Schmied der damals bedeutendste Sozialdemokrat in ganz Schwaben und deshalb besonders dem Hass der Nationalsozialisten ausgesetzt.
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