
Weil Preise und Zinsen steigen: Immer weniger können sich ein Eigenheim leisten

Plus Ein Augsburger Finanzexperte schildert, wie er die Lage einschätzt und warum die Immobilienpreise in Augsburg stärker gestiegen sind als im bayerischen Durchschnitt.

Seit Ende vergangenen Jahres haben sich Bauzinsen verdreifacht, während die Preise für Immobilien auf hohem Niveau verharren. Der Traum von Eigenheim wird demnach für einige nicht mehr in Erfüllung gehen. Bei einer bayernweiten Umfrage der Commerzbank gaben 58 Prozent der Befragten an, sich kein eigenes Haus oder eine Wohnung (mehr) leisten zu können. Wer das Projekt Eigenheim angeht, müsse genauer planen, so Stefan Rossmayer, Niederlassungsleiter der Commerzbank in Augsburg.
Die Immobilienpreise hätten sich bayernweit in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt, so die Studie. In Augsburg sei die Entwicklung stärker ausgefallen. Wer früher mit einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 3000 Euro für die Neubauwohnung planen konnte, muss jetzt mit 7000 rechnen. Das macht bei 80 Quadratmetern Wohnfläche immerhin 560.000 Euro. Bayernweit liegt der Quadratmeterpreis aktuell bei durchschnittlich 6200 Euro, in München mehr als doppelt so hoch. Hier würden 80 Quadratmeter mit mehr als einer Million zu Buche schlagen.
Commerzbank Augsburg spürt Rückgang bei Baufinanzierung
Die Entwicklung in Augsburg hängt laut Stefan Rossmayer mit verschiedenen Faktoren zusammen. "Augsburg ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort geworden. Dazu ist Augsburg eben noch bezahlbarer als München und doch eine größere Stadt", schildert er. Durch Homeoffice würde zudem der Pendelweg weniger entscheidend. Auch das brächte Menschen dazu, sich über ihren Wohnort neu Gedanken zu machen.

Wer sich weiterhin eine Immobilie leisten kann, müsse heute besser rechnen und weitere Absicherungen einbauen, betont der Experte. Bausparverträge seien unter anderem eine Option. Waren zwischenzeitlich Zinsen unter einem Prozent erhältlich, bewege man sich jetzt auf einem Niveau um rund drei Prozent, so Rossmayer. Das mache sich bei der monatlichen Rate deutlich bemerkbar. "Für manche unserer Kunden ist das bei anhaltend hohen Immobilienpreisen nicht mehr realisierbar." Das spüre die Augsburger Commerzbank auch in Zahlen. So beziffert Rossmayer den Rückgang im Neugeschäft von Baufinanzierungen in den ersten fünf Monaten des Jahres auf etwa fünf bis sechs Prozent.
Augsburger Bankexperte fürchtet keine Immobilienblase
Dramatisch sei das nicht, aber dennoch spürbar in der Nachfrage auf dem Immobilienmarkt. Sorgen, dass sich bald kaum mehr einer ein Eigenheim leisten kann, hat er aber nicht. "Der Erschwinglichkeitsindex der Commerzbank, der die Entwicklung der Immobilienpreise und Zinsen ins Verhältnis zum Einkommen setzt, signalisiert uns, dass Immobilien zwar weniger erschwinglich werden, ein Kauf aber weiter möglich bleibt." Der Augsburger Finanzkenner glaubt, dass die Zinsen zwar weiter, aber moderat steigen würden - wohl aber kaum auf das Niveau der 1980er-Jahre, als sechs Prozent und mehr üblich waren. Die Preise für Immobilien würden dagegen eher stagnieren, so der Experte. Hier würde eine rückläufige Nachfrage wegen gestiegener Zinsen den Markt neu regeln.
Eine Immobilienblase befürchtet Rossmayer nicht. "Wer schon im letzten Jahr gekauft oder umgeschuldet hat, hat sich historisch niedrige Zinsen gesichert. Wer jetzt dran ist, kann sich das noch leisten." Allen, die in den kommenden Jahren ihren Kredit verlängern müssen, rät Rossmayer, die Möglichkeit eines Forward-Darlehens zu prüfen - also die vorzeitige Zinsfestschreibung für eine Anschlussfinanzierung.
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Für einen Milliadär werden Immobilien immer erschwinglich sein. Spielt doch keine Rolle, was der Quadratmeter kostet und ob die Mieteinnahme noch im Verhältnis zum Investment steht, hauptsache das Vermögen ist geparkt. Und genau das gräbt den Menschen, die eigentlich die Immobilien nur zum Wohnen nutzen wollen, das Wasser ab.
Irgendwo auf der Welt gibt es immer jemand, der unvorstellbare Kaufkraft besitzt und praktisch jeden Markt verderben kann. Dem könnte man nur mit einem Vorkaufsrecht für ortsansässige zuvorkommen, wenn so etwas überhaupt möglich ist.
Es wird höchste Zeit, dass die Nachfrage zurückgeht. Das ist nämlich die Voraussetzung dafür, dass die Preise zurückgehen. In ein, zwei Jahren hat sich der Markt wieder normalisiert. Pech gehabt haben die, die erst gerade zu Spitzenpreisen gekauft haben.
ja, da haben Sie schon recht: die Nachfrage regelt den Preis. Aber Geduld ist nicht gerade das, was den meisten Menschen in die Wiege gelegt wurde. Und die Menschen sind es heutzutage wohl gewöhnt, dass sich Wünsche sofort erfüllen, sobald man sie sich in den Kopf gesetzt hat. Auf der anderen Seite ist das Jammern dann groß, wenn es gerade nicht so läuft, wie man es sich ausgedacht hat.
Das wird sich früher oder später regulieren. In ein paar Jahren, spätestens wenn bei Denjenigen, die überteuert gekauft haben und Spitz auf Knopf kalkuliert haben die Zinsbindung fällt. Bitter aber zu erwarten.
Viele haben sich von der extremen Niedrigzins Phantasie auf das Abenteuer mit absolut überhöhten Preisen eingelassen und werden dabei untergehen.
Man muss sich der Realität stellen. Der prozentuale Anteil an Eigenheim Besitzern in der BRD ist wesentlich geringer als in vielen anderen EU Ländern. Die Schere hierzu wird auch zukünftig weiter auseinander gehen, der Bundesbürger weiter abgehängt werden. Was hat teils auch mit vielen Vorgaben zutun, die den Preis zusätzlich treiben. Das nutzt ein Teil der Baubranche auch aus. Die Lobbyisten machen ihre Arbeit.
Zumal man auch sehen muss, daß manche Politiker dem Eigenheim den Dolchstoß versetzen möchten.
Die Zeiten ändern sich eben.
Derweil wird für den grünen Traum in Asien die Umwelt massiv versaut, damit wir guten Gewissens grün fahren...
https://www.n-tv.de/der_tag/China-sourct-Gewalt-und-Gift-aus-Bericht-deckt-massiven-Raubbau-fuer-gruene-High-Tech-auf-article23516731.html
"Derweil wird für den grünen Traum in Asien die Umwelt massiv versaut, damit wir guten Gewissens grün fahren..."
Weil ja die Ölförderung sooo umweltfreundlich ist. Öl läuft aus löchrigen Pipelines in die Tundra:
https://www.sueddeutsche.de/politik/oel-pipeline-umweltkatastrophe-im-norden-alaskas-1.847243
https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/oelausstieg/pipeline-leck-verseucht-tundra-alaska
Oder in Sibirien:
https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/oelausstieg/oelmulti-total-oelpest-sibirien
Oder im Nigerdelta:
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lkatastrophe_im_Nigerdelta
Öl läuft aus havarierten Tankern:
Sanchi, Hebei Spirit, Tasman Spirit, Prestige, Erika, Sea Empress, Braer, Aegean Sea, Katina P, ABT Summer, und so weiter und so fort
Oder aus defekten Bohrlöchern:
Deepwater Horizon, Bohrinsel 23051, Nowruz-Ölfeld, ...
"Weil ja die Ölförderung sooo umweltfreundlich ist."
Hat niemand behauptet. Nur die deutsche Phantasiewelt der grünen Technik ist halt schon sehr mit Schueklappen versehen.
Da muss nachgebessert werden. Bezug von Rohstoffen nur noch aus ordentlichen Quellen, sonst ist die Umweltsauerei ja nur verlagert.
Bausparvertrag zur Absicherung?
Das einzige was damit abgesichert ist, ist der Job von Herr Rossmayer, der mit dem Verkauf seine Ziele erfüllen muss.
Selbst wenn die Zinsen nochmal deutlich steigen, lohnt sich ein Bausparvertrag nicht. Das kann man anhand von Rechenbeispielen ohne Weiteres belegen.
Lösung: Es ist viel einfacher und besser, das Geld, das man in den Bausparvertrag investiert, einfach als Sondertilgung in das bestehende Darlehen einzubringen. Damit wäre aber für die Bank weniger verdient und das Risiko größer, dass der Kunde am Ende der Zinsbindung zu einer anderen Bank wechselt. Deswegen wird die Option lieber verschwiegen. Schade eigentlich.
Wäre die Frage zu klären, inwieweit eine Sondertilgung überhaupt möglich ist, vor allem, solange die Zinsbindung besteht. Inwieweit und welche Sondertilgungen möglich sind, muss bereits bei Vertragsabschluss festgelegt werden.