Wie Ärzte in Augsburg lernen, ihren Patienten schlimme Diagnosen zu überbringen
Plus Medizinstudierende an der Uni Augsburg werden intensiv für schwierige Gespräche mit Kranken trainiert. Warum so viel davon abhängt, dass sie den richtigen Ton finden.
Die Stimmung im Behandlungsraum ist angespannt, auf die Mutter des kleinen Patienten wartet eine erschütternde Diagnose: Ihr Baby hat das Down-Syndrom und dazu einen Herzfehler, der operiert werden muss. Schon unter den üblichen Umständen in einer Klinik ist es ein herausforderndes Gespräch für alle Beteiligten – für den Mediziner, aber auch für die Eltern des Kindes. Diesmal ist die Mutter auch noch wütend. Sie hat lange warten müssen, bis sie drankommt, jetzt ist sie alleine im Sprechzimmer. Ihren Mann, der mit dem unruhigen Baby draußen ein paar Runden dreht, kann sie nicht erreichen, weil der Handyempfang nicht richtig funktioniert. Es ist eine Situation, wie sie im Alltag vorkommen kann. Auch der Behandlungsraum sieht auf den ersten Blick aus wie viele andere – ein Krankenbett, ein Tisch und zwei Stühle. Ein paar entscheidende Dinge sind jedoch anders. Die Mutter soll im Sprechzimmer gezielt Stress machen. Denn hier steht vor allem eine Person unter Beobachtung: die angehende Ärztin.
Übung an der Uni Augsburg: Szenen fast wie im Tatort-Krimi
Wird sie die Diagnose fachlich und menschlich angemessen übermitteln? Expertinnen der Medizinfakultät an der Universität Augsburg werden das genau beobachten und den Gesprächsverlauf zusammen mit weiteren Akteuren der Übung gründlich sezieren. Sie sitzen verborgen hinter einer Glasscheibe, die nur in eine Richtung durchsichtig ist. Eine Kamera filmt mit. Die Szenerie erinnert fast an einen "Tatort" im Fernsehen. Was nun passiert, ist ähnlich spannend wie ein Krimi. Denn schon ein falscher Satz kann viel Schaden anrichten. Besonders wenn die Patientin emotional aufgeladen in die Sprechstunde kommt. "Jetzt wird es aber auch mal Zeit", blafft die Mutter ihr Gegenüber an.
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