Augsburg ist keine Rotlicht-Hauptstadt – doch Probleme gibt es auch hier
Plus Die Prostitution hat gewaltige Schattenseiten, auch in Augsburg. Ob es hilft, den Sexkauf zu verbieten, wie nun vielfach gefordert wird, ist aber zu bezweifeln.
Augsburg hatte eine Weile mal den zweifelhaften Ruf, eine "Rotlicht-Hauptstadt" zu sein. Die Welt kürte die Stadt vor einigen Jahren dazu, weil hier damals, also 2013, im Verhältnis zur Einwohnerzahl die meisten Prostituierten arbeiteten. Zweifelhaft war dieser Titel auch deshalb, da die Zahlen, die ihn hervorbrachten, auf Schätzungen basierten. Inzwischen ist Augsburg gewiss kein Schwerpunkt der Branche mehr – auch wenn es hier weiter Prostitution und eine Rotlicht-Szene gibt, mit allen Schattenseiten.
Prostitution und Rotlicht-Milieu sind in Augsburg weiterhin präsent
Was positiv ist: Rockergruppierungen oder ähnliche Formen der Organisierten Kriminalität spielten bei den Bordellen in der Stadt nach Erkenntnissen der Polizei zuletzt keine Rolle mehr. Illusionen machen sollte man sich über das Rotlicht-Milieu dennoch grundsätzlich nicht. Menschenhandel und Zwangsprostitution spielen deutschlandweit weiter eine Rolle, Frauen werden von Zuhältern wie Freiern teils behandelt wie Ware. In Augsburg kommen die meisten Prostituierten nach Erkenntnissen von Experten aus Osteuropa, viele von ihnen haben nur dürftige Sprachkenntnisse. Sie leben vielfach faktisch in einer Art Parallelgesellschaft, in die der Staat nur wenig Einwirkungsmöglichkeiten hat.
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Wenn man den Kauf kriminalisiert, verschiebt sich das Millieu wieder von dem offenen Bereich in versteckte Wohnungen und Keller mit der Konsequenz, dass die Dienstleisterinnen wieder in der gleichen schlechten Situation sind wie früher. Der Zugang der Behörden und von Sozialarbeit wird erschwert. In der Konsequenz werden wieder mehr illegale Betätigungen ohne Zahlung von Steuern, Sozialversicherung, etc. erfolgen.