Anderer Umgang mit dem Augsburger Bildhauer Fritz Koelle gefordert
Plus Die Arbeiterfiguren des Augsburger Bildhauers Fritz Koelle waren zunächst gerühmt, bevor er sich dem Ideal der Nazis anpasste. Nun sollen die Plastiken kommentiert werden.
Sollte man die Bronzefiguren des Augsburger Künstlers Fritz Koelle (1895–1953) besser nur mit Kommentierung zeigen? Weil sich der Bildhauer, der in der Weimarer Republik für seine realistische Sicht auf die Arbeiter gefeiert wurde, nach der Machtergreifung Hitlers künstlerisch allzu sehr dem heroischen Ideal der Nationalsozialisten anpasste. Vereint fordern deshalb nun die Stadtratsfraktionen der Grünen und der CSU, Koelles Kunst zu kontextualisieren. Also mit den erforderlichen Erklärungen zu versehen.
Bei Direktor Christof Trepesch der Augsburger Kunstsammlungen stoßen sie damit auf ein offenes Ohr. „Das ist ganz in unserem Sinn. Diesen Diskurs wollten wir anstoßen“, sagte er über die jetzt eröffnete Gedenkausstellung für Koelle, der vor 125 Jahren in Augsburg geboren wurde. Trepesch hat darin bereits auf die Brüche und Widersprüche in der künstlerischen Biografie Fritz Koelles hingewiesen. Fußte dessen Hochschätzung in den 20er und frühen 30er Jahren gerade auf seiner „reinen Kunst, die sich freihält von aller Politisiererei“ – also auch nicht Mitleid heischte, sondern den Menschen in Haltung, Ausdruck und Körperlichkeit selbst über seine Lage sprechen ließ. So trat in den späteren 30er Jahren unverkennbar ein stilistischer Wandel ein: Koelles Figuren wurden glatter, statuarischer und entpersönlicht.
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