Saftiges Schlachtengetümmel im Sinfoniekonzert
Plus Die Augsburger Philharmoniker eröffnen die Saison mit Liszt, Strauss , Fazil Say und einem besonderen Solisten.
So, wie ein Indizienprozess dahingehend gewonnen werden kann, dass Gustav Mahler in der neunten Sinfonie seinen Abschied von dieser Welt singt, so kann ein Indizienprozess dahingehend gewonnen werden, dass Mahlers Mitstreiter und Antipode Richard Strauss sich in seiner sinfonischen Dichtung „Ein Heldenleben“ selbst spiegelt. Er setzte seine Person und sein Wirken ganz gerne – und nicht eben bescheiden – in klingenden Bezug zur eigenen Familie, zur Heimat, zum Kunstgeschehen zwischen Berlin, Dresden und Wien – gipfelnd in den ästhetisch brandgefährlichen Homestories „Sinfonia domestica“ und „Intermezzo“.
Zu seiner Entschuldigung ist freilich anzuführen, dass dabei immer auch die Selbstironie eine Rolle spielt – so, wie er in seiner – derzeit in Augsburg empfehlenswert gegebenen – „Ariadne auf Naxos“ die folgenden Worte eines Tanzmeisters vertonte: „In meinem linken Schuhabsatz steckt mehr Melodie als in dieser ganzen ,Ariadne auf Naxos’“. Diese Selbstironie relativiert ein wenig das Strauss-Heldenepos „Ein Heldenleben“, aber natürlich bleibt es heikel – und Strauss hätte gut daran getan, sein selbstreferenzielles Programm gar nicht erst zu veröffentlichen. Aber jetzt ist es in der Welt – und wird bei jeder Aufführung einerseits erhellend, andererseits kritisch mitgehört.
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