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Brechtbühne
11.05.2018

Ein System der Grausamkeit

Regisseur Ferdi Deˇgirmencioˇglu kam 1964 aus Istanbul nach Augsburg.
Foto: Wolfgang Diekamp

Ferdi Deˇgirmencioˇglu inszeniert „Das Spiel der Schahrazad“. Die Rahmenhandlung der „Geschichten aus Tausendundeiner Nacht“ bekommt politische und religiöse Brisanz

Die „Geschichten aus Tausendundeiner Nacht“ sind in Europa ein Sinnbild orientalischer Kultur. Die grausame Rahmenhandlung rückt bei aller Exotik und Fabulierlust dabei oft in den Hintergrund: dass ein König aus Rache für den Betrug seiner Frau jede Frau, die er heiratet, in der Hochzeitsnacht töten lässt. Erst Schahrazad kann diese mörderische Serie durchbrechen, indem sie dem König Geschichten erzählt und sie in ihrem spannendsten Moment abbricht, sodass er sie, gespannt auf die Fortsetzung, überleben lässt. Am Schluss hat sie mit dem König drei Kinder „und sie lebten glücklich bis in alle Ewigkeit“, wie es in Märchen nun mal so üblich ist.

Im Theaterstück des türkischen Autors Turgay Nar, „Das Spiel der Schahrazad“, steht diese Rahmengeschichte in etwas abgewandelter Form nun im Zentrum des Geschehens. Sie erzählt weniger von der List der Schahrazad, das eigene Überleben zu sichern, sondern davon, wie Frauen seit Jahrtausenden zum Ursprung allen Übels stilisiert werden und wie Unschuldige für die Interessen anderer instrumentalisiert werden. Denn der König, der so grausam handelt, ist in Turgay Nars Fassung nur eine Marionette im Spiel des manipulativen Wesirs. So erzählt das Schauspiel auch davon, wie sich die klare Grenze zwischen Täter und Opfer auflöst und fragt danach, was das Menschsein ausmacht. „Die Fähigkeit zur Barmherzigkeit“, sagt der Regisseur Ferdi Deˇgirmencioˇglu, der das Stück seines Landsmannes nun für das Theater Augsburg inszeniert hat. In seiner Übersetzung ist es erstmals auf einer deutschen Bühne zu sehen.

Deˇgirmencioˇglu stieß auf dieses 1996 geschriebene Stück bereits vor 20 Jahren. Seine politische und religiöse Brisanz – die Entlarvung eines Systems, das sich durch Grausamkeit erhält – habe sich seit damals nicht verändert, sagt er und verweist auf aktuelle Katastrophen wie die Herrschaft des IS. Wie diese Brutalität ritualisiert wird, zeige das Stück auf mehreren Ebenen. Für ihre Überwindung stehe die Figur der Schahrazad. „Sie will ihn nicht wie im Original betören, sondern sie rebelliert. Nicht nur gegen die ihr zugedachte Rolle als Frau, sondern auch gegen dieses System der Unmenschlichkeit, weil sie seine Ursachen mit Weisheit und künstlerischer Fähigkeit aufdeckt.“ Damit übernehme Schahrazad Verantwortung.

Auch in Deˇgirmencioˇglus eigenem Selbstverständnis als Künstler spielt diese Verantwortung eine Rolle. Der 60-Jährige wurde in Istanbul geboren und kam 1964 mit seinen Eltern nach Augsburg. Mit dem Theater Interkultur inszeniert er jedes Jahr zum Friedensfest ein Stück, auch in der Türkei führt er immer wieder Regie. „Das Spiel der Schahrazad“ ist seine erste Arbeit für das Theater Augsburg. „Die Migration fehlt nach wie vor in der deutschen Hochkultur“, sagt er. Jemand, der zwischen den Kulturen stehe wie er, könne dabei eine Rolle als Vermittler einnehmen, um Bilder und Emotionen zu übersetzen.

zu „Das Spiel der Schahrazad“ von dem Publizisten Christian Nürnberger am Sonntag, 13. Mai, um 16 Uhr in St. Anna

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