Die Philharmoniker verstärken sich
Für eine besondere Aufführung kooperieren die Augsburger mit einem Münchner Orchester.
In der Musikgeschichte gibt es Werke, die fordern ein Orchester in zahlenmäßiger Hinsicht bis auf den letzten Musiker – und darüber hinaus. Dazu ist Béla Bartóks Ballettmusik „Der holzgeschnitzte Prinz“ zu zählen, entstanden zwischen 1914 und 1916, mithin in einem Zeitalter, in dem nicht wenige Komponisten gerne mit großem instrumentalem Besteck hantierten. So auch Bartók, der in die Partitur seines „Holzgeschnitzten Prinzen“ nicht nur Extras wie Saxofone, eine zweite Harfe, Celesta und üppiges Schlagwerk hineinschrieb, sondern auch den Holz- und Blechbläsersatz deutlich erweiterte, was wiederum ein klangliches Gegengewicht bei den Streichern mit sich bringt. Zu viele Positionen jedenfalls, um das Stück allein mit dem gut 70 Musikerinnen und Musiker starken Klangkörper der Augsburger Philharmoniker aufführen zu können, weshalb für die Aufführungen im kommenden Sinfoniekonzert am Montag und Dienstag Verstärkung herbeigeholt werden muss.
Dabei beschreiten die Augsburger Philharmoniker einen besonderen Weg, haben sie doch für den Bartók-„Prinzen“ eine Kooperation mit den Münchner Symphonikern vereinbart. 20 Mitglieder des dortigen Orchesters werden die Augsburger Kollegen verstärken. Im Gegenzug, berichtet Augsburgs Orchestergeschäftsführer Sigurd Emme, werden die hiesigen Philharmoniker im nächsten Jahr eine Aufführung der Münchner Symphoniker unterstützen, bei der „Ein Heldenleben“ von Richard Strauss auf dem Programm steht, auch eines dieser Stücke, das nicht mit Instrumenten spart. Ausdrücklich möchte Emme die Kooperation mit den Münchnern nicht als Sparmaßnahme verstanden wissen, bei der die Ausgaben für die sonst vom freien Markt geholten Gastmusiker eingespart würden. Aber die Zusammenarbeit, gerade im Hinblick auf die musikalische Herausforderung beim Gegenbesuch, sei nun einmal reizvoll. Die Münchner Symphoniker – nicht zu verwechseln mit den städtischen Münchner Philharmonikern – haben übrigens seit ein paar Jahren Kevin John Edusei zum Chefdirigenten, der von 2007 bis 2011 als 1. Kapellmeister am Theater Augsburg tätig war.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.