Restaurierte Steinmeyer-Orgel: Prächtig anzusehen, prächtig im Klang
Plus Als Solist bei der Einweihung im Kongress am Park erkundete Christian Schmitt die Möglichkeiten des Instruments. An anderer Stelle offenbarte der Abend Abstimmungsprobleme.
Die in ihrer Echtholzoptik Ehrfurcht gebietenden Schrankwände deutscher Wohnzimmer der Sechziger-, Siebzigerjahre enthielten ja manch interessantes Innenleben, manchmal gar eine spiegelbesetzte Schnapsbar. Wer’s nicht besser wusste, hätte auch kaum je vermutet, was da hinter der hölzern-drögen Bühnenwand in Augsburgs guter Konzertstube, der zu Beginn der Siebziger entstandenen Kongresshalle, verborgen liegt, denn die Türen dort in der Verschalung waren lange verschlossen. Nun aber sind sie wieder zu öffnen und geben einen imposanten Anblick frei: auf den Pfeifen-Prospekt der Steinmeyer-Konzertorgel, Jahrzehnte nicht spielbar aufgrund früher Verschleißerscheinungen, inzwischen grundsaniert und somit wieder einsetzbar. Für die feierliche musikalische Wiederinbesitznahme war zurecht die Saisoneröffnung der Augsburger Philharmoniker gewählt worden, und Oberbürgermeisterin Weber ebenso wie Staatstheaterintendant Bücker taten gut daran, einleitend das erhebliche bürgerschaftliche Engagement für die Sanierungskosten zu loben – aber auch den philharmonischen Cellisten Jakob Janeschitz-Kriegl, der sich über Jahre hinweg in keiner Sinfoniekonzert-Pause zu schade war, für die Restaurierung zu werben.
Für die ersten Konzerttöne aus der von Siegfried Schmid instand gesetzten Steinmeyer-Orgel hätte mit Christian Schmitt kein besserer Solist gefunden werden können. Nicht nur, weil er gewissermaßen mit noch warmen Sohlen von einem Parallel-Ereignis kam, von der vor ein paar Tagen wiedereröffneten Tonhalle (mitsamt neuer Kuhn-Konzertorgel) in Zürich. Schmitt – 2021/22 Residenzkünstler in Augsburg – ist auch profilierter Interpret eines der markantesten Werke sinfonisch konzipierter Orgelmusik, nämlich Franz Liszts „Ad nos ad salutarem undam“, einer Fantasie mit nachfolgender Fuge über den gleichnamigen Choral aus Meyerbeers Opern-Hit „Le Prophète“.
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