Premiere im Staatstheater Augsburg: Ballett "Winterreise" endlich vor Live-Publikum
Plus Nur einmal war Ricardo Fernandos Ballett "Winterreise" im Stream zu sehen. Für die Live-Aufführungen hat sich einiges verändert.
Es gehörte wohl zu den berührendsten Momenten der letzten Theater-Spielzeit, als am 31. Oktober 2020 18 Tänzerinnen und Tänzer und ein Sänger an die Rampe der Bühne im Martinipark traten, um sich ins Leere zu verbeugen. Vereinzeltes Klatschen des Technikpersonals war da zu hören, während sich weit über Augsburg hinaus rund 5000 Menschen vor PCs, Laptops und Fernsehern befanden, die ihren Beifall gern auch zu Gehör gebracht hätten. Die Premiere des Balletts „Winterreise“, für das Ballett Augsburg und Sänger Jacques le Roux wochenlang geprobt hatten, konnte nur im Livestream stattfinden. Wie unter dem Brennglas wurde da deutlich, was die Pandemie Künstlern, im Speziellen Tänzern, deren Karriere ein enger Zeitrahmen gesteckt ist, abverlangt. Nur dieses eine Mal wurde „Winterreise“ bisher aufgeführt, man kann sich also gut vorstellen, wie gespannt die Stimmung in der Compagnie nun ist, da das Ballett am Freitag, 12. November, endlich vor Live-Publikum stattfinden kann. „Es ist für uns wie eine Premiere“, sagt Ballettdirektor Ricardo Fernando, von dem die Choreografie stammt.
Musik zum Ballett "Winterreise": eine spektakuläre Interpretation des Liederzyklus von Franz Schubert
Franz Schuberts gleichnamiger Liedzyklus bietet Vorlage und musikalischen Rahmen für die 24 Szenen, in denen ein verlassener Liebender Innenschau hält. Ein Jahr vor seinem Tod, im Jahr 1827, vollendete Schubert seinen Liederzyklus nach Gedichten von Wilhelm Müller. Die kalte, raue Winter-Natur setzte er darin in Bezug zur inneren Hoffnungslosigkeit, Erstarrung und Einsamkeit des von der Liebe enttäuschten Wanderers. Fernando verwendet für sein Ballett jedoch nicht die bekannte Klavierfassung des Schubert-Zyklus, sondern greift, wie vor ihm schon die Kollegen John Neumeier in Hamburg und Christian Spuck in Zürich, auf eine Bearbeitung des zeitgenössischen Komponisten Hans Zender zurück. Ein bunter Klangteppich aus klassischen Orchesterinstrumenten, ergänzt durch Gitarren, Harfe, Mundharmonika und Schlagwerk entfaltet sich in dieser spektakulären Interpretation, die die Augsburger Philharmoniker unter Domonkos Héja spielen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.