Turbo Pascal starten ein perfides Experiment
Das Kollektiv Turbo Pascal errichtet im Textilmuseum in Augsburg böse Gedankenhäuser. Deren Logik kann man sich nur schwer entziehen.
Eine gepflegte Frauenstimme spricht direkt in die Gehörgänge hinein. Das System sei kaputt. Sie wolle das nicht denken. Ihr gehe es gut. Aber wenn sie genauer hinsehe, könne sie das nicht übersehen. Das System sei kaputt. Es sei ein Schweinesystem, ein ausgemachtes Arschloch-Schweine-System. Und Bullen seien auch Schweine, sagt die Frau mit dieser gepflegten Stimme, weil sie das System unterstützen. Die Frau spricht in ein Mikrofon, das direkt auf den Kopfhörer übertragen wird, den man selbst trägt.
„Böse Häuser“ heißt dieses Theaterexperiment, das das Berliner Theater- und Performance-Kollektiv Turbo Pascal im Textilmuseum (Tim) mit seinem Publikum im Rahmen des Brechtfestivals vornimmt. In ein Ambiente der Kultiviertheit taucht man dort ein, gibt nicht nur den Mantel an der Garderobe ab, sondern tauscht auch die Straßen- gegen Hausschuhe. Auf einem großen Teppich im Tim sammelt sich das Publikum. Die Performer mischen sich darunter. Jeder trägt einen Kopfhörer; alle werden auf eine Traumreise geschickt. Man solle sich vorstellen, wie der Atem immer langsamer geht, der Pulsschlag aufhört, man stirbt. Dann erkundet man unter Anleitung die eigene Vergänglichkeit, die Leichenstarre und Leichenflecken; die Darmbakterien beginnen, den Körper von innen zu zersetzen. Nach einer Woche kommen die Käfer und Insektenlarven, die den toten Leib besiedeln. Am längsten dauert der Verwesungsprozess der Knochen.
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