Was Julian Warner für seine Zeit als Leiter des Augsburger Brechtfestivals plant
Plus Julian Warner will die Figur Brecht und sein Erbe mitten in das Stadtleben holen. Ein Viertel soll 2023 beim Brechtfestival zum Treffpunkt werden.
Der neue Chef des Brechtfestivals hat sein Leitbild gefunden, für die kommenden Spielzeiten. Julian Warner hat an diesem Montag vor dem Augsburger Kulturausschuss seine Pläne für seine Amtszeit vorgestellt - und an den Anfang ein altes Foto in Schwarz-Weiß gestellt: ein junger Mann mit Krawatte, gerunzelten Augenbrauen, zerstrubbeltem Haar und einer Gitarre in der Hand. Bertolt Brecht, ein Bild aus seinen Jugendjahren in Augsburg. Und an diesen Wurzeln will Warner ansetzen: "Wir wollen Brecht neu entdecken", verkündet er für das Festival, das sich seit 2010 diesem Sohn der Stadt widmet. Der Weg zur Neuentdeckung führt für Warner über Fragen: Welche Rolle spielte Augsburg in Brechts ganzem Leben? Welche Impulse aus seiner schwäbischen Heimatstadt schwingen in seinen Texten mit? Und vor allem: Wie lässt sich Brechts Werk heute mitten in die Stadt tragen, in alle Schichten der Gesellschaft? Unter Warners Leitung, von 2023 bis 2025, soll das Festival mit Lesungen, Konzerten, Workshops, Aktionen durch die Viertel der Stadt wandern. Das Festival 2023 steht dabei auch im Zeichen von Brechts 125. Geburtstag.
Das Brechtfestival bespielt 2023 das Augsburger Viertel Lechhausen
Eine Jury von zehn Experten und Expertinnen - darunter Brecht-Enkelin Johanna Schall, Augsburgs Staatstheater-Intendant André Bücker und Barbara Mundel, Intendantin der Münchner Kammerspiele - hat im September 2021 entschieden: Julian Warner wird das Augsburger Brechtfestival ab 2023 drei Jahre lang leiten. Der Münchner Kulturanthropologe, Musiker, Performance-Künstler kündigt nun in einem ersten "Werkstattbericht" an, mit dem Festival "noch tiefer in die Brecht-Auseinandersetzung" eintauchen zu wollen. Das bedeute für ihn: dem Augsburger Brecht "als Identifikationsfigur" nachzuspüren, dem "jungen Brecht mit der Klampfe", wie Warner sagt. Dieser Blickwinkel soll auch ein neues Licht auf Brechts Arbeitsweise werfen, seine Denkweise als Theaterrevolutionär. "Die große Methode", diese Überschrift stellt Warner über seine Spielzeiten. Vor allem setzt er dabei - frei nach Brecht - auf Experimente, Kunst im Prozess, im Kollektiv, auf Teilhabe und Zivilgesellschaft.
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