
Ein Künstlerkollektiv bezieht eigene Räume in Augsburg

Plus Studierende der Universität Augsburg aus verschiedenen Disziplinen haben sich zum Pangäa Kollektiv zusammengeschlossen. Im April eröffnen sie ihre Galerie.
Vor ungefähr 200 Millionen Jahren zerfiel der alle Landmassen umfassende Superkontinent Pangäa langsam in die uns heute bekannten Kontinente. Vor ungefähr einem knappen Jahr vereinigten sich Studierende der Universität Augsburg zum Pangäa Kollektiv, um „gemeinschaftliche Expertise zu nutzen und sich gegenseitig zu inspirieren“, wie Vivien Claire Bergjann bei der vorläufigen Eröffnung der kleinen Galerie an der Barfüßerstraße erzählt. Die akademischen Hintergründe der Mitglieder des Kollektivs erstrecken sich von Kunstpädagogik über Germanistik zur Kulturgeschichte, ihr Wirken von bildender Kunst über Musik bis zur Poesie.
Die Kunstwelt kann ein hartes Pflaster sein, da sei es von Vorteil, wenn man nicht auf sich alleine gestellt ist und zusammen Ausstellungen organisiert, so Künstlerin Malis Chorman. Die erste gemeinsame Ausstellung „Life On Paper“ in der geduckten Zeile zu Fuße des massiven turmlosen Sakralbaus der Barfüßerkirche zeigte Drucke auf Papier und wurde letzten Sommer in nur einer Woche kuratiert. Aus der Idee, damit der ursprünglich im Haus untergebrachten Druckerei noch einen Abschiedsgruß zu erweisen, entwickelte sich der rote Faden, der kommende Ausstellungen des Kollektivs durchziehen wird.
Die Kernidee des Kollektivs ist es, multimedial zu arbeiten
Die verschiedenen Künstlerinnen und Künstler, egal aus welcher Disziplin, tragen Werke bei, denen ein bestimmtes Thema oder Material vorgegeben wird. Die Kernidee ist, „multimedial zu arbeiten“, wie Franziska Berchtenbreiter erläutert, wobei der „Raum das Format bestimmt“. Im Gedränge des Publikums bei der Eröffnung am Freitagabend wird es offensichtlich, dass großformatige Kunst nicht in diesem kleinen Kubus stattfinden kann.
Im Erdgeschoss hängen im Moment filigrane Tuschezeichnungen, kleine Monotypien, Linoldrucke und Papiercollagen im Postkartenformat, in der Ecke windet sich die für die Ladenzeile so typische Stahlwendeltreppe in den ebenso kleinen ersten Stock.
Dort befinden sich die Arbeitsräume des Kollektivs, dort sollen auch Workshops angeboten werden, die wiederum sämtliche Disziplinen abdecken, die bei Pangäa vertreten sind. Wann man die Galerie bis zur offiziellen Eröffnung mit der Ausstellung „(x)posing“ im April besuchen kann, erfährt man über den Auftritt des Kollektivs in den sozialen Netzwerken oder indem man einfach vorbeiläuft und durch die große Fensterfront blickt. Besucherinnen und Besucher sind immer herzlich willkommen, die Werke zu betrachten und sich darüber mit den Anwesenden auszutauschen. Denn auch das ist die Philosophie hinter dem neuen alten Superkontinent Pangäa: eine Verbindung zu schaffen zwischen den Schaffenden und den Betrachtenden sowie zwischen dem neuen Kollektiv und in der Stadt schon etablierten Gruppierungen wie dem Raumpflegekulturverein, der L26 oder den freien Theaterensembles der Stadt. Dass nicht nebeneinander her existiert, was eigentlich zusammengehört.
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