Augsburger Allgemeine Land
Christoph Frey
Redaktionsleiter
Artikel von Christoph Frey
Müllverbrennung bläst Millionen durch den Kamin
Gut und gerne 54 Millionen Euro haben Augsburgs Stadtwerke mit Hilfe satter staatlicher Zuschüsse in den vergangenen Jahren in den Bau von zwei Heizkraftwerken in Lechhausen investiert, die Strom und Fernwärme liefern. Leidtragender ist die benachbarte Müllverbrennungsanlage AVA. Das über die Müllgebühren finanzierte Unternehmen wird seine Fernwärme nicht mehr in vollem Umfang los, wertvolle Energie wird "durch den Kamin geblasen".
Millionen durch den Kamin geblasen
Mit staatlicher Hilfe wurden in Augsburg teure Überkapazitäten bei der Fernwärmeerzeugung aufgebaut. Millionen wurden durch den Kamin geblasen. Von Christoph Frey
Ruckzuck Mitglied
"Bei diesen Kollegen brauchst du keine Feinde mehr": So ähnlich schießt es mir durch den Kopf, als mich die werte Redaktion gestern in Richtung Stadtbücherei schickt. Der Auftrag: "Werde Mitglied und leih Dir ein Buch." Der Auftragnehmer: leicht nervös, weil erst neulich fulminant mit dem Ansinnen gescheitert, zu Hause einen Telefonanschluss installieren zu lassen. Die Gegner: "Opac" und "Rfid", zwei bedrohlich klingende Kunstwörter, die irgendetwas mit dem Ausleihen von Büchern zu tun haben, sowie ein Kassenautomat, der verdächtig an die fiesen Computer-Kollegen am Hauptbahnhof erinnert, die dort als Türsteher eingesetzt werden, um die Züge vor Passagieren zu schützen. Die Retterin: Jasmin Mert, Mitarbeiterin der Stadtbücherei. Doch der Reihe nach: Es ist Dienstag, 23. Juni, 12.15 Uhr: "Grüß Gott, ich möchte Mitglied werden, was muss ich tun?" Siehe da: Es funktioniert. Jasmin Mert erscheint auf der Bildfläche und ruckzuck bin ich ordentliches Mitglied.
Klinikum: Der Vorstand und sein Vize müssen gehen
Das Klinikum Augsburg bekommt eine komplett neue Führungsspitze. Wie gestern Abend bekannt wurde, müssen Vorstand Anselm Berger (60) und sein Stellvertreter Stephan Welli gehen. Während Welli nach offizieller Lesart "aus gesundheitlichen Gründen" seine Versetzung in den Ruhestand beantragte, setzte der Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens Berger gestern den Stuhl reichlich unverblümt vor die Tür. Sein zum Jahresende auslaufender Vertrag wird nur so lange verlängert, bis der Nachfolger den Dienst antritt. Das soll 2010 der Fall sein. Gleichzeitig ist das Klinikum bereits auf der Suche nach einem medizinischen Direktor - diesen Posten gab es so bislang nicht in Schwabens größtem Krankenhaus. Berger war gestern Abend zu keiner Stellungnahme bereit: "Ich möchte das in keiner Weise kommentieren." Nach Informationen unserer Zeitung hatte sich die Ablösung an der Spitze des tief in den roten Zahlen steckenden Großkrankenhauses schon länger abgezeichnet. Der Verwaltungsratsvorsitzende des Klinikums, Augsburgs Landrat Martin Sailer (CSU), gilt nicht als Freund des unter seinem Vorgänger Karl Vogele ins Amt gekommenen Juristen Berger. Diesem hielten Kritiker vor, er sei persönlich "hoch anständig, aber zu weich" für die Führung des Krankenhauses mit seinen 5000 Mitarbeitern. Dem Haus hatte ein Gutachten, das allerdings seinerseits umstritten ist, "organisatorische Mängel" bescheinigt. Zusätzliche Munition erhielten die Kritiker des Vorstands und seines Stellvertreters, als das Klinikum 2008 auf ein Defizit von knapp 20 Millionen Euro zuzusteuern schien.
Klinikum: Der Vorstand und sein Vize müssen gehen
Das Klinikum Augsburg bekommt eine komplett neue Führungsspitze. Wie bekannt wurde, müssen Vorstand Anselm Berger und sein Stellvertreter Stephan Welli gehen. Von Christoph Frey
Stadt bleibt hart und setzt auf ein Urteil
Jetzt ist es raus: Das Verwaltungsgericht muss entscheiden, ob der umstrittene grüne Bewirtungscontainer auf dem Rathausplatz heuer eine elfte Saison erlebt. Denn das Baureferat der Stadt lehnt einen Vergleichsvorschlag der 5. Kammer des Verwaltungsgerichts ab, wonach dem Container von Wirt Josef Fuchs noch eine Galgenfrist von einem Jahr gewährt werden sollte.
Geschäft kollidiert mit Politik
Innerhalb der wiederholt von Querelen erschütterten CSU-Fraktion ist die Stadträtin Regina Stuber-Schneider bislang nicht besonders als "Rebellin" wider die Stadtregierung aufgefallen. Das hat sich jetzt geändert. Die Kommunalpolitikerin aus Inningen nimmt ihren Parteifreund, den Umweltreferenten Rainer Schaal, aufs Korn und fragt: "Hat er etwas zu verbergen?"
Kleine Dinge machen großen Ärger
Morsche Bäume, schmutzige Sitze oder "verlorene" Autos: Es sind oft die kleinen Misslichkeiten des Alltags, die an unserem Lesertelefon eine große Rolle spielen. Und wer weiß schon. Manchmal ist ja nur ein kleiner Anstoß nötig, um Großes zu bewirken.
Eine Lanze für das Butterbrot
Von Christoph Frey
Klinik Diako wird runderneuert
In der Mutterhauskirche der Augsburger Diakonissen wurde gestern die Grundsteinlegung für den völligen Umbau des Krankenhauses Diako gefeiert, der im Grunde ein Neubau ist. Insgesamt 56 Millionen Euro kostet das vom Freistaat geförderte Projekt der Evangelischen Diakonissenanstalt, das bis zum Jahr 2015 abgeschlossen sein soll. Bevor es an die neuen Gebäude für den Bettentrakt geht, ist der Bau eines neuen OP-Bereichs an der Reihe. Dieser erste Bauabschnitt läuft bereits und soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein. In der vom Flötenchor der Schwestern umrahmten Feierstunde würdigten alle Redner den Mut der Diakonissenanstalt, in gerade für Krankenhäuser wirtschaftlich schweren Zeiten zu investieren. "Wir antworten mit Innovation auf die Herausforderungen der Zeit", unterstrich Rektor Heinrich Götz. Im Lichte steigender Anforderungen an die Krankenhäuser sei ein fast kompletter Neubau die richtige Lösung, bestätigte Staatssekretärin Melanie Huml (CSU). Die Hauptrednerin hob den Anteil des Freistaats hervor. Dieser beteiligt sich am 13,5 Millionen Euro teuren neuen OP-Trakt mit über neun Millionen Euro.