AfD wiederholt Vorsitzendenwahl - Wächter neuer Chef
Zwei Wochen nach einem chaotisch verlaufenen Landesparteitag hat die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) in Bayern wieder eine neue Parteiführung.
Den Landesverband führt seit Sonntag der bisherige Schatzmeister Andre Wächter an. Für den 39 Jahre alten Coburger stimmten bei einem außerordentlichen Landespartei in Nürnberg 215 der 256 anwesenden Mitglieder. Wächter tritt die Nachfolge von Wolf-Joachim Schünemann an, der sich nach einem internen Streit nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. Auch der frühere Vizevorsitzende Martin Sichert hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet.
Sichert war beim Sonderparteitag am 11. Mai in einer Kampfabstimmung gegen Schünemann mit knapper Mehrheit zum neuen Landesvorsitzenden gewählt worden. Wegen formaler Mängel war die Wahl jedoch kurz darauf für ungültig erklärt worden.
Beteiligung an Landtagswahl weiter unklar
Unklar ist nach Angaben eines bayerischen AfD-Sprechers weiterhin die Frage, ob die AfD an der Landtagswahl im September teilnimmt. Nach Angaben des Sprechers der Bundespartei, Bernd Lucke, in der Zeitung Die Welt ist das Thema jedoch vom Tisch.
Lucke gestand "große Probleme" ein, alle juristischen Vorgaben für die Bundestagswahl zu erfüllen. Allein in Bayern gebe es 180 Kandidaturwillige, sagte er. "Gerichte schreiben uns vor, dass jeder Kandidat die Möglichkeit haben muss, sich einer Landeswahlversammlung vorzustellen mit einer Redezeit von zehn Minuten. Und wenn man das bei 180 Kandidaten machen will, stößt man an Grenzen, weil keine Landeswahlversammlung das durchhalten kann." Nach dem "Sonntagstrend" der "Bild am Sonntag" hat die Partei keine Chance auf einen Einzug ins Bundesparlament: Sie verlor einen Punkt und kam auf 2 Prozent. dpa
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