Warn-Apps sorgen mit Katastrophenmeldung für Verwunderung
Die Bayern sollten ganz Bayern meiden. Mit dieser ungewöhnlichen Empfehlung informierte die Staatsregierung die Bürger per Smartphone-App. Dann folgte eine "Entwarnung".
Die bayerischen Nutzer der Warn-Apps sind am Mittwoch mit einer ungewöhnlichen Katastrophenmeldung über die Corona-Pandemie im Freistaat informiert worden. Über die offizielle App Nina sowie die ähnliche App Katwarn gab die Staatsregierung den Smartphone-Nutzern zunächst eine bemerkenswerte Handlungsempfehlung: "Meiden Sie das betroffene Gebiet", hieß es in der um 12.49 Uhr verbreiteten Warnung.
Bayerische Regierung warnte via "Nina" und "Katwarn" vor Aufenthalt in Bayern
Mit dem betroffenen Gebiet war der gesamte Freistaat gemeint. Da es für die Einwohner Bayerns naturgemäß schwierig ist, das Gebiet des Bundeslandes gänzlich zu meiden, korrigierte das Innenministerium später die Katastrophenmitteilung.
In der zunächst verbreiteten Mitteilung hieß es außerdem, dass sich die Bürger aus den Medien informieren und den Anweisungen der Einsatzkräfte folgen sollen. Danach wurde in dem Warntext auf die Informationen auf den Internetseiten des bayerischen Innenministeriums sowie des Gesundheitsministeriums in München verwiesen.
Später gibt die Staatsregierung eine Entwarnung
Die sprachlich verunglückte Katastrophenwarnung wurde dann um 14.22 Uhr bei Nina mittels einer "Entwarnung" zurückgezogen. Wenige Minuten später folgte eine weitere Katastrophenwarnung mit einer neuen Handlungsempfehlung: "Vermeiden Sie Körperkontakt mit anderen Personen wie Begrüßungsküsse und Händeschütteln", hieß es darin kurz und knapp.
Die App Nina wird vom Bund betrieben, um die Bürger über Katastrophen und ähnliche Ereignisse zu informieren. Die App Katwarn der Fraunhofer-Gesellschaft übermittelt ebenfalls solche amtlichen Warnungen an die Nutzer.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte zuvor aufgrund der hohen Infektionszahlen im Freistaat den Katastrophenfall ab Mittwoch festgestellt. Damit soll den Behörden die Möglichkeit gegeben werden, gemeinsam besser die Pandemie zu bekämpfen. (dpa/lby)
Lesen Sie mehr:
- Verfassungsschutz beobachtet "Querdenken"-Bewegung
- Lauterbach fordert bundesweiten Lockdown wie in erster Welle
- München überschreitet Inzidenz von 200 - OB Reiter in Quarantäne
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.
Die Diskussion ist geschlossen.
Nun weiss ich zumindest wie der Alarmton klingt, den man wirklich nicht überhören kann.
Die Verantwortlichen sollten sich jedoch auch dringend Gedanken darüber machen wie man
Menschen mit Taubheit oder eingeschränkter Hörfähigkeit darauf aufmerksam machen kann.