Bayern beim Wirtschaftswachstum spitze
München (dpa/lby) - Nach Stagnation im vergangenen Jahr ist der Konjunkturmotor in Bayern wieder kräftig angesprungen. Im ersten Halbjahr wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Freistaat um real 2,3 Prozent. Dies sei der mit Abstand kräftigste Anstieg seit drei Jahren, teilte das Statistische Landesamt am Freitag in München mit. Damit lag Bayern gemeinsam mit Sachsen an der Spitze der Bundesländer.
Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) wertete dies als Bestätigung für seinen Sparkurs. Auch in Bayern reichte das Wachstum allerdings nicht für eine Belebung auf dem Arbeitsmarkt.
Im vergangenen Jahr hatte das erfolgsverwöhnte Bayern in Sachen Wachstum unter den Bundesländern keinen Spitzenplatz belegen können. Die Wirtschaft wuchs nur um 0,2 Prozent. Im ersten Halbjahr lag Bayern nun vorne. "Dieser Spitzenwert zeigt, dass eine solide Haushalts- und Finanzpolitik entscheidend für einen selbsttragenden Aufschwung ist", sagte Stoiber. Zudem zahle sich aus, dass der Freistaat in Forschung und Innovationen investiert habe. "Wir haben die Spitzentechnologien der Zukunft nach Bayern geholt und damit die Grundlagen für stärkeres Wirtschaftswachstum und mehr Beschäftigung im Land geschaffen", erklärte der Ministerpräsident.
Angetrieben wurde die Wirtschaft im ersten Halbjahr vor allem von der Industrie, die ihre Bruttowertschöpfung im Freistaat um 5,6 Prozent steigerte. Zurückzuführen war dies auf die Belebung der Weltkonjunktur. Die Exporte legten um zwölf Prozent zu, während die Inlandsnachfrage noch immer schwach ist.
Bundesweit lag das Wachstum im ersten Halbjahr bei 1,8 Prozent. Unter den Ländern mit mindestens 2,0 Prozent seien mit Baden- Württemberg, Hessen und Niedersachsen weitere unionsregierte Bundesländer, die ehrgeizige Konsolidierungsprogramme eingeleitet hätten, sagte Stoiber. Dem müsse auch der Bund folgen. "Es ist verantwortungslos, wenn die Bundesregierung resigniert und sich damit abfindet, das Land auf Pump zu regieren." In der Spitzengruppe platzierte sich auch das SPD-geführte Schleswig-Holstein (2,2 Prozent). Schlusslichter waren Brandenburg, Berlin und Bremen mit weniger als 1,0 Prozent Wachstum.
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