"Stoiber, der König von Bayern"
Am 9. Oktober ist es endgültig: Edmund Stoiber wird als Ministerpräsident in Bayern abgelöst. Für viele seiner Fans unfassbar, wie sich auf der Internetseite www.dankeedmund.de zeigt. Auf den Seiten huldigen Stoiber-Anhänger ihrem großen Idol.
Von Martina Bachmann
Augsburg/Bad Tölz. Am 9. Oktober 2007 endet eine Ära. Günther Beckstein soll an diesem Tag im bayerischen Landtag zum neuen Ministerpräsidenten gewählt werden. Edmund Stoiber dankt ab, nach 14 Jahren an der Spitze des Bundeslandes.
Der scheidende Ministerpräsident hat viele Fans. Dominik Lamminger zum Beispiel. Der 25-Jährige ist Kreisvorsitzender der Jungen Union (JU) Bad Tölz-Wolfratshausen - genau dieses Amt hatte Stoiber einst inne. "Er ist mein größtes politisches Vorbild", sagt der Nachwuchspolitiker.
Der bekennende Stoiberianer Lamminger hatte die Idee, im Internet ein Forum zu schaffen, in dem sich Bürger beim scheidenden Ministerpräsident bedanken können. Von einem JU-Mitglied wurde daraufhin die Homepage www.dankeedmund.de erstellt. Jeder, der seinen Namen und seinen Wohnort angibt, kann jetzt im Netz seine persönlichen Dankesworte an Stoiber richten.
Am Ende der Aktion sollen alle Zuschriften gebündelt werden - in einem Buch, das dem Noch-CSU-Chef überreicht werden soll.
Mehr als 550 Einträge sind auf der Seite bisher eingegangen. Menschen aus Deutschland und dem Ausland haben geschrieben, sogar Sohn Dominik richtet via Internet einige Worte an Vater Stoiber. Kritische Stimmen finden sich kaum, dafür sorgt die JU. Jeder Eintrag wird von Lamminger und seinen Parteifreunden geprüft, bevor er online geht: "Unsachlichkeit wertet andere Beiträge ab." Bisher habe ihn niemand persönlich für die Seite kritisiert. "Die Linkspartei hat angekündigt, eine Gegenseite zu machen." Geschehen sei aber noch nichts.
Über 20 000 Internetnutzer haben die Seite bereits aufgerufen. Je nach Zuspruch soll sie noch bis zum Ende des Jahres online bleiben. Ist diese Homepage ein Denkmal für den Noch-Landesvater? "Ich glaube nicht, dass Edmund Stoiber auf ein Denkmal angewiesen ist", sagt Lamminger.
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