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Kur
30.08.2018

Eiskalt erwischt

Sebastian Kneipp ist der berühmteste Sohn von Bad Wörishofen.
Foto: Hartmann

Weil die Barmherzigen Brüder schon die zweite von drei Kneipp-Einrichtungen dichtmachen, steht Bad Wörishofen unter Schock. Mitarbeiter fühlen sich belogen und betrogen

Drei Einrichtungen hatte der weltberühmte „Wasserdoktor“ Sebastian Kneipp seiner Heimatstadt Bad Wörishofen einst hinterlassen – im Dezember wird davon nur noch eine übrig sein. Nach dem Familie-Kind-Haus im Frühjahr schließt der Orden der Barmherzigen Brüder im Dezember auch das Kneippianum, ein Vier-Sterne-Hotel mit 144 Betten mitten im Ortskern der Kneippstadt.

Seit bekannt wurde, dass das traditionsreiche Hotel überraschend dichtgemacht wird, steht die Kneippstadt unter Schock – viel mehr noch als der Verlust von Arbeitsplätzen sorgt die Art und Weise für Wut und Entsetzen, mit der der Orden der Barmherzigen Brüder die Schließung des traditionsreichen Hauses bekannt gab und 68 Mitarbeiter kurzerhand vor die Tür setzte. Von „Kündigungen im Fünf-Minuten-Takt“ berichten betroffene Mitarbeiter, die aus Angst vor den „rauen Umgangsformen“ bei den Barmherzigen Brüdern lieber anonym bleiben wollten.

Das „Erbe Kneipps wird mit Füßen getreten, dass es eine Schande ist“, wettern die Mitarbeiter in einem anonymen Schreiben an den Provinzial des Ordens, Frater Benedikt Hau. Die geschassten Mitarbeiter fühlen sich „betrogen und belogen“, heißt es weiter. Dazu äußern wollten sich jedoch weder der oberste Ordenshüter noch der zuständige Verwaltungsdirektor Ansgar Dieckhoff: Mit einem denkbar knappen „Nein“ reagierte Brinkmann auf die Frage, ob er zu den schweren Vorwürfen seiner Mitarbeiter Stellung nehmen möchte.

Weltweit gehören dem katholischen Orden 1200 Ordensmänner an, in Bayern sind es gut ein halbes Dutzend. Die Barmherzigen Brüder sind gleichzeitig ein Sozialkonzern mit gut 50000 Beschäftigten in 350 Krankenhäusern und therapeutischen Einrichtungen.

2002 hatte der Orden das Kneippianum vom Orden der Mallersdorfer Schwestern übernommen. Im Zuge dieser Übernahme schlossen die Barmherzigen Brüder die Kneipp’sche Kinderheilstätte, die einst persönlich von Pfarrer Kneipp gegründet worden war. In diesem Gebäude wurde dann das „Familie-Kind-Haus“ eingerichtet – eine Entscheidung, die schon damals auf viel Unverständnis in Bad Wörishofen stieß – mit der Hoffnung auf eine langfristige Zukunft des Kneipp’schen Erbes jedoch zähneknirschend akzeptiert werden musste. Dass ab Dezember in der Kneippstadt Bad Wörishofen mit dem 157-Betten-Haus „Sebastianeum“ nur noch eine der drei direkt auf Sebastian Kneipp zurückgehenden Einrichtungen übrig bleibt, ist für Einheimische und Stammgäste ein schwer zu verdauender Schock, auch wenn dort die Mitarbeiter aus dem Kneippianum weiterbeschäftigt werden sollen, die jetzt noch keine Kündigung bekommen haben.

Aus wirtschaftlichen Gründen und angesichts eines „substanziellen Defizits“, das trotz einer Auslastung von 66,5 Prozent in den vergangenen Jahren aufgelaufen sei, sei ein Weiterbetrieb des defizitären Kneippianums jedoch nicht zu rechtfertigen, wie Verwaltungsdirektor Ansgar Dieckhoff unmittelbar nach Bekanntwerden der Schließung Anfang August wissen ließ – obwohl der Orden in den vergangenen Jahren noch mehrere Millionen in das Vier-Sterne-Hotel investiert hatte.

Laut Dieckhoff seien in Bad Wörishofen aber „keine kostendeckenden Zimmerpreise durchzusetzen“. Das habe eine Rolle bei der Entscheidung gespielt; insbesondere aber „die Tatsache, dass der Mittelbau des Kneippianums in mehrfacher Hinsicht nicht den Anforderungen entspricht.“ Eine Totalsanierung des Mittelbaus mit völliger Entkernung und Teilabriss im laufenden Betrieb sei für den Orden wirtschaftlich aber „nicht darstellbar“, sagte der Verwaltungsdirektor damals.

Als die Barmherzigen Brüder die Schock-Nachricht öffentlich machten, hieß es zunächst, dass diese Entscheidung erst kurz zuvor getroffen worden sei. „Die Schließung wurde erst in der letzten Woche beschlossen“, sagte Dieckhoff noch Anfang August. „Die Klärung der Nachnutzung wurde bewusst zurückgestellt.“ Als die Bad Wörishofer dieser Tage aber lesen mussten, dass es offenbar bereits konkrete Kaufinteressenten gebe, war es mit der Zurückhaltung vorbei. Nicht gut kommen dabei vor allem die Barmherzigen Brüder weg, die längst ganz ungeniert als „unbarmherzige Brüder“ verspottet werden.

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