Fall Ammann: Weitere mögliche Opfer haben sich gemeldet
Memmingen/Türkheim (dpa/lby) - Im Fall des wegen sexuellen Missbrauchs von Mädchen inhaftierten Musical-Komponisten Klaus Ammann aus Türkheim haben sich weitere mögliche Opfer gemeldet. Ein Polizeisprecher sagte am Samstag, auf dem über die Osterfeiertage eigens eingerichteten Sondertelefon (08331/100444) hätten seit Donnerstag etwa zehn Personen angerufen. Darunter seien auch mehrere Mädchen, die angaben, von dem Musiklehrer sexuell missbraucht worden zu sein.
Einige der Fälle seien aber womöglich bereits verjährt. Der 54-Jährige aus Türkheim soll 2002 ein Mädchen vergewaltigt haben und sitzt seit Mittwoch in der JVA Memmingen in Untersuchungshaft. Er bestreitet die Vorwürfe.
Ammann wird neben der Vergewaltigung vorgeworfen, von ihm am Türkheimer Gymnasium unterrichtete Schülerinnen sexuell missbraucht zu haben. Bei einer Hausdurchsuchung wurde ein von Ammann selbst gedrehtes Video sicher gestellt, das den Pädagogen nach Angaben der "Welt am Sonntag" beim Sex mit minderjährigen Mädchen zeigt.
Die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs junger Mädchen seien indessen nicht neu, schreibt das Blatt. Bereits 2001 soll die Staatsanwaltschaft Memmingen einen entsprechenden Hinweis auf den Komponisten erhalten haben. Die Ermittlungen seien aber mangels ausreichenden Tatverdachts eingestellt worden.
Der Vater von zwei erwachsenen Söhnen ist über Schwaben hinaus als Komponist und Chef des Orchesters "Klaus Ammann" bekannt. Aus seiner Feder stammt das Musical "2000 Jahre Jesus", das derzeit am oberbayerischen Königssee gefeierte Aufführungen erlebt.
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