Familiendrama in Franken: Ehemann hat wohl die Frau erstochen
Iphofen/Emskirchen (lb). Der Ehemann war der Täter. Davon geht die Staatsanwaltschaft, die das Familiendrama in Unterfranken mit drei Toten untersucht, inzwischen aus.
Eine 31-jährige Frau war erstochen worden, ihr Ehemann und die neunjährige Tochter starben kurz darauf bei einem Verkehrsunfall. Der siebenjährige Sohn überlebte den Unfall schwer verletzt.
Die aus dem Iphofener Ortsteil Hellmitzheim (Landkreis Kitzingen) stammende Frau sei mit mehreren Messerstichen verletzt worden und anschließend verblutet, teilte die Polizei am Mittwoch nach der Obduktion mit. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hat "mit hoher Wahrscheinlichkeit" der Ehemann die 31-Jährige umgebracht.
"Es spricht vieles dafür, dass er der Täter war", sagte ein Sprecher am Donnerstag in Würzburg. Bisher gebe es keine Anhaltspunkte für einen anderen Täter. Ob der Mann am Dienstag absichtlich mit seinem Auto einen Unfall verursacht hat, bei dem er und seine neunjährige Tochter starben, sei aber noch unklar.
Der 31 Jahre alte Ehemann hinterließ nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Haus der Familie einen Abschiedsbrief. Zu dessen Inhalt wurden aus "ermittlungstaktischen Gründen" keine Angaben gemacht. Die Beamten hatten die 31-Jährige am Dienstag tot in ihrem Haus gefunden, als sie ihr die Nachricht vom Unfall ihres Mannes überbringen wollten.
Bei dem Unfall auf der Bundesstraße 8 nahe Emskirchen (Landkreis Neustadt/Aisch-Bad-Windsheim) wurden der Familienvater und seine Tochter im Auto eingeklemmt und verbrannten. Der sieben Jahre alte Junge konnte von einem anderen beherzten Helfer rechtzeitig aus dem brennenden Auto befreit werden. Er kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Der 57 Jahre alte Fahrer des 40-Tonners wurde leicht verletzt. Die Leichen sollten am Mittwoch obduziert werden.
Nach Erkenntnissen von Staatsanwaltschaft und Polizei hat es zwischen den Eheleuten seit einiger Zeit "massive Spannungen" gegeben. Spekulationen über ein Eifersuchtsdrama wollte der Polizeisprecher aber nicht bestätigen. Ein Sachverständiger soll den Unfall rekonstruieren. Mit Ergebnissen sei aber erst in einigen Tagen zu rechnen.
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