Naturschützer: Kampf gegen Startbahn Schwerpunkt 2012
Der Bund Naturschutz (BN) macht den Kampf gegen die dritte Startbahn zu einem seiner Schwerpunkte 2012. Bei dem Milliardenprojekt gehe es um eine grundsätzliche Entscheidung.
Für künstliches Wachstum ohne Bedarf und Profit - oder für den Schutz von Natur, Menschen und Klima, sagte die Leiterin der BN-Fachabteilung München, Christine Margraf, am Mittwoch in München. Einen weiteren Schwerpunkt setzt der BN bei der Umsetzung der Energiewende. "Ziel ist es, einen anderen Umgang mit der Natur zu erreichen."
Der BN wie auch Anwohner und Kommunen, haben gegen die dritte Start- und Landebahn geklagt; der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wird dieses Jahr darüber verhandeln. Voraussichtlich wird es auch ein Bürger- und ein Ratsbegehren geben. Der BN hat das Projekt als größten geplanten Landraub in Bayern bezeichnet. Der Landesvorsitzende Hubert Weiger sagte, gerade in Oberbayern sei der Flächenverbrauch nach wie vor sehr hoch. Die Debatte um die Grenzen des Wachstums im Großraum München müsse verstärkt werden.
Die Behörden wären gut beraten, die Einwände und Alternativ- Vorschläge des BN ernst zu nehmen, unterstrich Margraf unter Verweis auf zwei umstrittene Verkehrsprojekte: Beim Bau der A94 bei Erding und Mühldorf wie auch beim Bau des Kramertunnels im Landkreis Garmisch-Partenkirchen seien genau die Probleme aufgetreten, vor denen der BN gewarnt hatte.
Brücken können nur mit enorm großen Aufwand gebaut werden
Bei der A94 sei man bis in 30 Meter Tiefe auf feuchten weichen Boden gestoßen, so dass nur unter enorm großem technischem Aufwand die nötigen Brücken gebaut werden könnten.
Auch beim Kramertunnel seien Probebohrungen auf wasserführende Schichten getroffen; ein angrenzender See habe Wasser verloren. "Das ist einfach bitter, wenn man im Nachhinein feststellen muss, dass man recht gehabt hat, aber nicht gehört wurde", sagte Margraf. "Wie sorglos die Genehmigungsbehörden der Natur gegenüber Eingriffe genehmigen und später Bruchlandungen erleiden, das werden wir 2012 weiter zuspitzen." dpa
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