Frau ermordet: Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft
Nachdem eine dreifache Mutter sich von ihrem Mann scheiden lassen wollte, soll dieser zusammen mit seinem Bruder die 35-Jährige getötet haben. Wann das Urteil fällt.
Für den Staatsanwalt ist es ein gemeinschaftlicher Mord mit besonderer Schwere der Schuld, die Verteidigung sieht das ganz anders: Im Prozess um den Tod einer damals 35-jährigen Syrerin vor dem Memminger Landgericht wurden gestern die Plädoyers gehalten.
Es geht um einen Fall vom August 2017. Die Frau eines der beiden Angeklagten wurde in Memmingerberg mit einem Kabelbinder erdrosselt. Die 35-Jährige wollte sich von ihrem Mann scheiden lassen. Im Verfahren gestand der 51-Jährige, seine Frau umgebracht zu haben. Er bestritt aber, dass die Tat geplant war.
Dreifache Mutter ermordet: Welche Rolle spielte der Schwager?
Es stellte sich auch die Frage, welche Rolle der ebenfalls angeklagte Bruder des Ehemannes spielte. Für den Staatsanwalt ist aufgrund von Indizien und Zeugenaussagen klar, dass dieser maßgeblich an der Planung des Verbrechens beteiligt und vielleicht sogar die treibende Kraft war. Die Brüder stammen aus Syrien und hätten durch eine Scheidung die Familienehre und das Vermögen in Gefahr gesehen, so die Anklage.
Als „feige und brutal“ bezeichnete der Staatsanwalt die Tat und forderte lebenslänglich für beide Angeklagten. Die Verteidigung plädierte im Falle des Ehemanns auf Totschlag und fordert eine Haftstrafe von sieben Jahren und drei Monaten. Auf die Beteiligung des Bruders an dem Verbrechen wiesen lediglich Indizien hin. Für ihn wurde Freispruch beantragt. Das Urteil soll am 24. Januar gesprochen werden. (AZ)
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