Das ändert sich zum neuen Schuljahr
Zum neuen Schuljahr soll an 20 Prozent der bayerischen Gymnasien das "Flexi-Jahr" eingeführt werden. Zudem werden neue Förderprojekte für Schüler angeboten.
Nach dem langen Hickhack um das achtjährige Gymnasium (G8) werden nun – zu Beginn des neuen Schuljahrs – zahlreiche Korrekturen vorgenommen. Unter anderem werden die Gymnasien darauf vorbereitet, dass das beschlossene zusätzliche Flexibilisierungsjahr in der Mittelstufe in einem Jahr flächendeckend angeboten werden kann. Schon jetzt sollen an 20 Prozent aller staatlichen Gymnasien neuartige Förderprojekte für Schüler – etwa Blockseminare – erprobt werden, wie Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) am Donnerstag in München sagte.
Neu: „Frühwarnsystem“ an den Schulen
Um mit dem Zusatzjahr wie geplant 2013/14 starten zu können, wird nach Worten Spaenles schon jetzt eine Art „Frühwarnsystem“ an den Schulen eingerichtet. Jugendliche mit schulischen Problemen sollen rechtzeitig beraten werden. „Es gibt einfach Schüler, die brauchen in ihrer Entwicklung mehr Zeit“, sagte Spaenle. Diese sollen von dem neuen Angebot Gebrauch machen können – wobei in dem zusätzlichen Jahr besonders die Fächer vertieft werden, in denen der Schüler Nachholbedarf hat. Andere Nebenfächer können weggelassen werden. „Der Schüler hat dann einen Stundenplan, der auf ihn zugeschnitten ist“, sagte Spaenle. Das zusätzliche Jahr zähle auch nicht als Wiederholen.
Zudem empfiehlt das Ministerium den Schulen, zu Beginn des neuen Schuljahrs zwei Intensivierungsstunden umzuwidmen, um Mathematik in der 8. Klasse und Deutsch in der 10. Klasse zu stärken. Um das Flexibilisierungsjahr von 2013 an überall anbieten zu können, soll jede Schule eine halbe Stelle bekommen.
Um die Schüler zu entlasten, wird zum Beginn des neuen Schuljahrs in elf von 25 Fächern der Stoff gekürzt, insbesondere in der Oberstufe, beispielsweise in Geschichte, Informatik, Religion oder in den Fremdsprachen. Damit werden auch Konsequenzen aus einer flächendeckenden Bewertung von Ende 2011 gezogen. „Wir hatten auch vom Landtag den Auftrag, das G8 noch einmal gründlich anzuschauen – und das ist das Ergebnis“, erklärte Spaenle.
Zusatzbelastung durch Blockseminare?
SPD-Bildungsexperte Martin Güll kritisierte die Einführung von Blockseminaren. „Klasse“, spottete Güll. „Statt einer täglichen individuellen Förderung und deutlicher Stoffreduzierung brummt Spaenle gerade den schwächeren Schülern eine Zusatzbelastung durch Blockseminare auf.“ „Wann sollen die Blockseminare stattfinden? Am Wochenende?“ fragte Güll. dpa
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