Volksbegehren Nichtraucherschutz ist gestartet
Seit den Morgenstunden können sich die Bayern für das Volksbegehren Nichtraucherschutz eintragen. Ziel ist ein totales Rauchverbot in der Gastronomie.
Schwere Zeiten für Bayerns Raucher? Am Donnerstag begann die Eintragungsfrist für das Volksbegehren Nichtraucherschutz. Ziel: Ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie.
Bis zum 2. Dezember müssen sich mindestens zehn Prozent der Wahlberechtigten im Freistaat, das sind rund 940 000 Menschen, in die Listen eintragen. Erst wenn diese Grenze überschritten ist, kann es zu einem Volksentscheid kommen.
Ziel der Initiatoren - die bayerische ÖDP - ist ein strengerer Schutz der Nichtraucher in Bayerns Lokalen und Festzelten. Raucherclubs sollen verboten werden, überhaupt soll es keine Ausnahmen mehr beim Rauchverbot in der Gastronomie geben. Der bayerische Landrat hatte im Juni 2009 die anfangs strengeren Regeln für Raucher gelockert
Innerhalb der ersten 30 Minuten trugen sich am Donnerstag allein im Münchner Rathaus bereits mehr als 300 Menschen in die Listen ein. Zu den ersten Unterzeichnern gehörte Bayerns SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher. "Angesichts der 400 bis 500 Menschen, die allein in Bayern jährlich an den Folgen des Passivrauchens sterben, müssen wir das Volksbegehren unterstützen", sagte der SPD-Politiker und fügte hinzu: "Es ist ein gutes Zeichen, wenn das Volk jetzt das Wort hat".
Auch andere Befürworter des Volksbegehrens zeigten sich im Münchner Rathaus unzufrieden mit dem vor wenigen Monaten gelockerten Rauchverbot. "Ich halte das jetzige Gesetz für nicht ausreichend. Menschen sollen in der Tat rauchen dürfen, aber nicht auf Kosten der Gesundheit anderer", sagte eine Unterzeichnerin. Eine andere Frau betonte: "Es ist rücksichts- und verantwortungslos, die körperliche Unversehrtheit von Menschen zu gefährden."
Sebastian Frankenberger, stellvertretende bayerische ÖDP-Geschäftsführer und Koordinator des Volksbegehrens hatte sich schon im Vorfeld zuversichtlich gezeigt: "Ich glaube an die Verantwortung und die Macht der Menschen, die sich dessen manchmal gar nicht bewusst sind."
Lungenärzte, Hausärzte und auch die Apotheker gehören zu den aktiven Mitstreitern, die das
zum Erfolg führen wollen. Vor ihrem beruflichen Hintergrund ist als prominente Unterstützerin auch die Ärztin
dabei.
Till Hofmann/AZ
Die Diskussion ist geschlossen.