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Große Stromanbieter verzichten auf Erhöhungen
![Eine Kilowattstunde kostet momentan im Bundesdurchschnitt rund 18 Cent. Eine Kilowattstunde kostet momentan im Bundesdurchschnitt rund 18 Cent.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
München (lby) - Für die Mehrzahl der bayerischen Haushalte bleiben die Strompreise bis Ende 2007 weitgehend stabil. Nach Verhandlungen mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium kündigten die drei großen Regionalversorger E.ON Bayern, N-Ergie und LEW am Dienstag in München an, mit Ausnahme der Mehrwertsteuererhöhung auf Strompreiserhöhungen zu verzichten.
"Die Verbraucher mussten in den letzten Jahren beträchtliche Steigerungen ihrer Energiekosten verkraften", sagte Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU). Deshalb habe er mit den Unternehmen diese Vereinbarung getroffen. Von der Einigung sind rund drei Millionen Haushalte in Bayern betroffen.
Auf die übrigen Verbraucher könnte hingegen eine Erhöhung der Strompreise zukommen. Rund 200 kleinere Versorger, darunter vor allem Stadtwerke, seien nicht zu der Einigung bereit gewesen, sagte Huber. Deren geplante Strompreiserhöhungen zum 1. Januar würden aber hart geprüft. "Es braucht nicht damit gerechnet zu werden, dass wir großzügig sind", sagte Huber. Der Ermessensspielraum bei der Beurteilung der Preiserhöhung werde zu Gunsten der Verbraucher ausgeschöpft. Huber ermunterte die Verbraucher auch zum Wechsel des Stromanbieters. "Bisher gibt es bei den Haushalten nur etwa zwei Prozent Wechsler. Das ist für einen funktionierenden Wettbewerb zu wenig."
Die Strompreise für das kommende Jahr werden vor allem durch zwei Faktoren beeinflusst: Zum einen müssen die Stromversorger die Senkung der Netznutzungsentgelte in Form von Preissenkungen an die Kunden weitergeben. Zum anderen machen sie aber deutlich höhere Beschaffungspreise geltend. Unter dem Strich würden sich laut Huber ohne die jetzt vorgestellte Einigung deutlich höhere Stromtarife ergeben, da die höheren Kosten die Einsparungen überschritten. "Gewinner dieser Einigung ist die Mehrheit der Stromverbraucher in Bayern, für die es danach in 2006 und 2007 gleiche Stromtarife gibt."
Für den größten Regionalversorger E.ON Bayern bedeutet der Verzicht auf die Preiserhöhungen nach Worten von Vorstandschef Peter Deml einen "satten zweistelligen Millionenverzicht." "Uns fiel die Einigung nicht ganz leicht", sagte er. Die Alternative wäre aber laut Deml ein kompliziertes und langwieriges Genehmigungsverfahren gewesen.
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