
Hat das Almarin eine Zukunft?


Schwimmen Ehrenamtliche Helfer haben das Hallenbad in Mönchsdeggingen im Landkreis Donau-Ries für eine Woche wieder in Betrieb genommen. Wie es nun weitergehen könnte
Mönchsdeggingen Seit dem Ostermontag ist wieder Leben im Almarin eingekehrt. Hunderte Menschen drängten sich im Becken des Schwimmbads in Mönchsdeggingen (Donau-Ries) oder genossen die Sonnenstrahlen im Außenbereich. Kinder sprangen vom Beckenrand, die Eltern lachten und die ehrenamtlichen Helfer blickten stolz auf das, was sie in den vergangenen Monaten erreicht haben. Doch wird das alles Bestand haben?
Acht Jahre lang stand das Almarin leer. Die Gemeinde Mönchsdeggingen hatte sich das jährliche Defizit von bis zu 300000 Euro nicht mehr leisten wollen, auch ein privater Investor scheiterte. Er ging pleite. Im vergangenen Jahr beschloss der Gemeinderat, das leer stehende Gebäude abzureißen – doch viele Bürger wehrten sich. Ehrenamtliche Helfer schlossen sich zusammen (wir berichteten) und richteten ihr Schwimmbad über mehrere Monate wieder her, um es in der nun angelaufenen Aktionswoche wieder in Betrieb zu nehmen und zu zeigen: Es geht, wenn man nur will.
Bereits am Ostersonntag trafen Bürgermeister umliegender Gemeinden mit dem Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle zusammen und diskutierten über Möglichkeiten, das Bad dauerhaft in Betrieb zu nehmen. Rößle brachte unter anderem einen Zweckverband ins Spiel, bei dem sich die Gemeinden ein mögliches Defizit des Bades aufteilen würden. Für die Sanierung der Anlagen seien freilich Fördermittel des Bundes und des Freistaats nötig, sagte der Landrat.
Die Reaktionen der Bürgermeister fielen gemischt aus, wie Michael Gumpp vom Förderverein Almarin mitteilt. „Sie waren teils willig, das Projekt mitzufinanzieren, viele haben allerdings verhalten reagiert.“ Gumpp vermutet, dass einige „vonder Angst beseelt“ seien, dass Geld aus ihrer Gemeinde in eine Einrichtung fließe, die nicht im eigenen Ort steht. Dabei habe das Almarin eine Bedeutung weit über Mönchsdeggingen hinaus. Das werde deutlich, wenn man sich die Herkunft der Helfer anschaue, die das Bad instand gesetzt haben. „Nur ein Drittel kommt aus dem Ort“, sagt Gumpp. Ähnlich sei es bei den 1500 Unterstützern, die sich an der Aktionswoche beteiligen. Die Bürgermeister müssten sich bewusst machen, dass Kinder in der Region einen Ort bräuchten, an dem sie Schwimmen lernen können. „Wenn dieser Gemeinschaftsgedanke nicht ins Bewusstsein gerufen wird, wird es schwierig.“ Landrat Rößle regte an, das Bad mit finanzieller Unterstützung der Gemeinden für ein Jahr auf Probe laufen zu lassen und so lange über zukünftige Modelle nachzudenken. „Wir müssen jetzt alle zusammen helfen.“ Eine Entscheidung fiel allerdings nicht.
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