Heilpraktikerin wegen unwirksamer Krebs-Präparate festgenommen
Eine Schrobenhausenerin sitzt in Untersuchungshaft. Der Grund: Sie soll mit einem unwirksamen Präparat Krebspatienten behandelt haben.
Eine Schrobenhausener Heilpraktikerin, die im Verdacht steht, mit einem unwirksamen Präparat Krebspatienten behandelt zu haben, sitzt in Untersuchungshaft. Der Grund: Die Staatsanwaltschaft, die gegen die Frau wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz ermittelt, vermutet Verdunkelungsgefahr. Das bedeutet, dass die Heilpraktikerin im Zuge des Ermittlungsverfahrens Beweismittel vernichten, ändern oder Zeugen und Mitbeschuldigte beeinflussen könnte. Das bestätigte am Donnerstag die Staatsanwaltschaft Ingolstadt.
Nur wenige Tage zuvor war auch der Hersteller des strittigen Krebsmittels mit dem Namen „BG-Mun“ festgenommen worden. Der Ingolstädter, von dem die Schrobenhausenerin das Präparat bezogen hatte, hielt sich zu diesem Zeitpunkt auf Zypern auf und wurde dort auch von der Polizei aufgegriffen.
Landratsamt entzog Heilpraktikerin Erlaubnis zur Ausübung ihrer Tätigkeit
Der Fall war im Mai vergangenen Jahres aufgedeckt worden. Im Raum steht der Vorwurf, dass die Heilpraktikerin Krebspatienten geraten haben soll, ihre Chemotherapie abzubrechen und stattdessen eine Therapie mit BG-Mun zu beginnen. Die Flüssigkeit, die die Heilpraktikerin an ihre Patienten für 5900 Euro für zehn Ampullen weiterverkauft haben soll, soll bei den Betroffenen jedoch keinerlei Wirkung gezeigt haben.
Im Oktober entzog das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen der Heilpraktikerin im Zusammenhang mit den Ermittlungen dann die Erlaubnis zur Ausübung ihrer Tätigkeit. Praktizieren durfte sie jedoch weiterhin, weil sie gegen den Bescheid vor dem Verwaltungsgericht München geklagt hat. Das Verfahren dort ist noch nicht abgeschlossen.
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