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Jagd
21.04.2013

„Wir sehen uns als Anwalt des Wildes“

Das Rotwild ist möglicherweise Überträger für Rindertuberkulose.
Foto: Manuela Antosch

Am Wochenende findet in Memmingen der Landesjägertag statt. Ein Jäger erklärt Probleme, Vorurteile und Pflegeaufgaben aus seinem Metier.

Jäger machten in den vergangenen Jahren oft Schlagzeilen. Da war der Streit um die Zwangsbejagung, die der Europäische Gerichtshof vergangenes Jahr verbot. Über dieses Problem und andere mehr wird auf dem Landesjägertag am Wochenende in Memmingen diskutiert. Wir wollten uns mit Thomas Schreder, 46, dem Sprecher des Landesjagdverbandes, nicht über waidmännische Spezialprobleme unterhalten, sondern Grundsätzliches erfragen über das Verhältnis zwischen Mensch und Tier in Wald und Flur.

Das Thema des Landesjägertages lautet: „Wildtiere – Teil unserer Schöpfung“. Das klingt fast wie das Motto eines Katholikentages...

Schreder: Na ja. Wir sehen uns halt als Anwalt des Wildes und setzen uns für dessen Lebensräume ein, so gut es eben geht. Für uns Jäger ist es wichtig, dass die Tiere, die in unserer Kulturlandschaft leben, ordentliche Bedingungen haben. Das sehen wir als Teil der Schöpfung an.

Wie ist der aktuelle Stand? Man liest viel vom Tuberkulose-Problem von Rindern und Rotwild im Allgäu. Dort wurden ja bereits 600 Rinder getötet, weil bei ihnen die gefährliche Infektionskrankheit nachgewiesen wurde.

Schreder: Das Rotwild steht im Fokus, weil die Gefahr besteht, dass es der Überträger des Krankheitserregers für Rindertuberkulose ist. Noch sind wir aber von einer Seuche weit entfernt. Das Thema wird auf der Tagung ein Schwerpunkt sein. Es gibt aber auch Probleme beim Niederwild, beim Feldhasen beispielsweise. Aber auch Fasane oder Rebhühner sind gefährdet, weil ihr Lebensraum zu eng wird.

Liegt das daran, dass sich jedes Dorf mit Gewerbegebieten umzingelt und immer mehr Flächen versiegelt werden?

Schreder: Man kann das Problem an der Leittierart Feldhase anschaulich erklären. Der braucht einen artenreichen Lebensraum mit Hasen-Apotheke. So nennen wir Kräuter wie die wilde Möhre, die wilde Kamille, den Baldrian oder den Fenchel. Diese Pflanzen kamen früher an den Feldrändern vor, heute tun sie es immer weniger. Gründe dafür sind der Flächenfraß, aber auch die intensive Landwirtschaft. Wir Jäger jedenfalls wollen dem Hasen helfen.

Der Jäger als Freund und Helfer des Hasen – was können Sie für ihn tun?

Schreder: Einerseits versuchen wir, die Lebensräume attraktiver zu machen. Dazu brauchen wir die Unterstützung der Landwirte. Auf deren Grund gibt es Möglichkeiten, ohne Einbußen in der Bewirtschaftung, attraktive Flächen zu gestalten. Die Bauern sollten statt Raps oder Senf eine bunt gemischte Winterbegrünung anbauen. Das hilft den Hasen. Auch Randstreifen müssen nicht bewirtschaftet werden. Was wir nicht beeinflussen können, ist das Wetter.

Viele junge Hasen sind im Winter erfroren

Was hat das Wetter mit Hasen zu tun?

Schreder: Aufgrund des langen Winters ist heuer ein Großteil des Hasennachwuchses erfroren.

Wie konnte das passieren?

Schreder: Schuld daran ist nicht allein die Kälte, sondern vor allem die Nässe, die das Fell zusammenfallen lässt. Um dem Hasen zu helfen, starten wir zusammen mit der Universität Kiel ein Forschungsprogramm. Dazu wurden in Nördlingen, Ochsenfurt und Erding Hasen gefangen und mit GPS-Sendern ausgestattet. Damit wollen wir mehr über die Lebensraumansprüche des Feldhasen erfahren. Gefällt es ihm im Maisacker besser, mag er lieber Rübenfelder?

Das klingt nach jeder Menge Fürsorge. Es gibt aber Tierschützer, die an der Jagd heftige Kritik üben und behaupten, der Wald sei die Schießbude des Jägers. Was antworten Sie denen?

Schreder: Den Wald als Schießbude des Jägers zu bezeichnen, halte ich für sehr polemisch.

Was motiviert den Jäger? Gehört dazu auch das Gefühl von Macht?

Schreder: Mein Gott, wir haben 45000 Jäger in Bayern. Ich kann nicht in den Kopf jedes einzelnen reinschauen, sondern nur meine Motivation schildern. Und bei mir spielt das Gefühl von Macht jedenfalls keine Hauptrolle. Ich genieße es, wenn ich aus dem Büro komme und in der Natur bin. Dazu muss ich nicht unbedingt etwas schießen. Ich freue mich, wenn ich die Rehe, Hasen oder Fasane beobachten kann.

Ist Jagen Ihrer Meinung nach noch zeitgemäß?

Schreder: Natürlich. Wir haben ja keine natürlichen Gefüge mehr. Das heißt, Tiere ohne natürlichen Feinde vermehren sich unkontrolliert. Nehmen wir das Beispiel Schwarzwild. In vielen Bereichen Bayerns gibt es damit heftige Probleme.

Sie sprechen von den Wildschweinen?

Schreder: Ja. Was sollen wir tun? Sollen wir sie vergiften? Aussterben werden sie jedenfalls nicht.

Umsiedeln, wie die Biber, geht nicht?

Schreder: Da kann ich Ihnen eine Anekdote erzählen. Während meiner Zeit in der Wildbiologie haben wir Biber von München nach Kroatien gebracht. Die Leute dort haben uns angeschaut, als hätten wir nicht alle Tassen im Schrank. Außerdem nimmt inzwischen kein Land mehr Biber. Und mit Wildschweinen geht so etwas sowieso nicht. Interview: Josef Karg

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