Jugend forscht 2009: Die Tüftler sind los wie noch nie

Die Tüftler sind wieder los: Beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" präsentieren sie am Donnerstag und am Freitag ihre Experimente. Auch 16 Jugendliche von Augsburger Schulen, dem Stetten-Institut und dem MAN Ausbildungszentrum gehen mit zehn Projekten an den Start - erneut eine Rekordbeteiligung. Organisiert wird der regionale Vorentscheid von unserer Zeitung und der manroland AG.

Dass Computerspiele nicht nur Spaß, sondern auch Sinn machen können, will Tobias Thummerer unter Beweis stellen. Der Schüler des Maria-Theresia-Gymnasiums hat ein PC-Spiel entwickelt, das beim Lernen helfen soll. Um die nächste Stufe zu erreichen, müssen Fragen aus unterschiedlichen Fachgebieten beantwortet werden. Und wer sich die Lösungen merken kann, kommt noch schneller voran.

Die Eiche, ein Tummelplatz für eine Vielfalt von Insekten. Bis zu 1000 unterschiedliche Arten von Insekten können in einer Baumkrone leben. Aber gibt es auch Unterschiede zwischen kranken und gesunden Bäumen? Manuel Wiesmann und Maya Möllering vom Peutinger-Gymnasium sowie Lara Weisheit vom Stetten-Institut sind der Frage auf den Grund gegangen. Sie haben Insekten gefangen und untersucht.

Um Bäume geht es auch bei Juliander Reiners Projekt. Genauer gesagt um den Kastanienbaum und die Rosskastanien. Im Herbst kommen die glatten, rotbraunen Kastanien beim Basteln zum Einsatz, aber sie machen auch müde Beine munter. Der Schüler von St. Stephan wollte herausfinden, was sich sonst noch mit der Kastanie anstellen lässt und hat getestet, ob sie auch zum Waschen und Bleichen von Kleidung eingesetzt werden kann.

Ganz schön heiß dürfte es beim Experiment von Konstantin Sauer werden. Er wollte herausfinden, welche effektiven Wege es gibt, um Metall zu schmelzen. Schließlich wird enorm viel Energie benötigt, wenn man diese hohen Temperaturen erreichen will. Eisen etwa schmilzt erst bei 1534,8 Grad. Der Schüler von St. Stephan hat dafür sogar einen eigenen Modellschmelzofen entwickelt.

Auch bei den Versuchen von Peter Fomin, der ebenfalls St. Stephan besucht, dreht sich alles um Temperaturen. Verdampft Cola genauso bei 100 Grad wie Wasser? Und wann fangen andere Flüssigkeiten zu kochen an? Er hat vor allem versucht festzustellen, wie sich der Siedepunkt einer Flüssigkeit verändert, wenn man Salz oder Zucker zugibt.

Wie man die Schadstoffbelastung durch Autos senken könnte, darüber zerbricht sich die Automobilindustrie schon lange den Kopf. Michael Stark vom Augsburger Maria-Theresia-Gymnasium hat zusammen mit zwei Schülern aus Friedberg und Grimma einen Ansatz gefunden. Ein Schadstoffabsorber wandelt gefährliche Abgase durch chemische Reaktionen in unbedenkliche Produkte um. Damit haben die Drei den Kohlenstoffdioxidabsorber weiterentwickelt, den sie im vergangenen Jahr präsentierten.

LED-Lichter machen hell. Doch kann man mit den Lichtquellen auch messen, wie hell ein Raum ist? Dieser Frage ist Martin Steinbach vom Rudolf-Diesel-Gymnasium zusammen mit einem Friedberger Schüler nachgegangen. Schließlich spenden LED-Leuchten nicht nur Licht, sondern geben auch eine Spannung ab, die davon abhängt, wie hell die Umgebung ist.

Auch bei manroland spielt die LED-Technik eine wichtige Rolle. Die Platinen werden mit einzelnen LEDs bestückt. Das Problem: Angeliefert werden die Leuchten in Achterreihen. Bisher mussten sie zum Teil noch per Hand getrennt werden. Warum geht das nicht automatisch? Diese Frage spukte in den Köpfen von Maximilian Kainz, Daniel Kohl und Nico Rall vom MAN Ausbildungszentrum. Das Trio hat eine Technik ausgetüftelt, die die Arbeitsabläufe erleichtert - einen sogenannten LED-Cutter, eine Schneidemaschine, die die LEDs automatisch trennt.

Stephan Lutz und Christoph Zimmer gehen zwar nicht mehr aufs St.-Stephan-Gymnasium. Doch das schuleigene Planetarium, das es seit 1983 gibt, hat den es den beiden angetan. Die Augsburger haben ein so- genanntes PC-Interface für das Planetarium entwickelt - eine digitale Steuerung, mit deren Hilfe ganze Vorführungen automatisch abgespielt werden können. Da macht es noch mehr Spaß, alles rund um Sonne, Mond und Sterne zu erfahren!

Wie man Wasser aufbereiten kann, darüber haben sich Joachim Fünfer und Johannes Straub Gedanken gemacht. Die Wasseraufbereitungsanlage der beiden Schüler des St.-Stephan-Gymnasiums setzt dabei auf Natur statt Chemie: Allein durch die Kraft der Sonne wird das Wasser entsalzt und gereinigt.