Florian von Brunn und Ronja Endres konnten sich gegen das Lager "Tradition" durchsetzen. Der alleinige Wille zum Wandel wird dem neuen Führungs-Duo der Bayern-SPD aber nicht reichen.
Mit einer Doppelspitze will die Bayern-SPD den Absturz in die politische Bedeutungslosigkeit stoppen. Einen „Neustart“ verspricht das frische Führungsteam Florian von Brunn und Ronja Endres. Der wäre auch bitter nötig, denn die SPD hat es zuletzt kaum noch geschafft, landespolitisch irgendwelche Akzente zu setzen.
Der Absturz der SPD wird nicht von alleine enden
Den festen Willen zum Wandel und das ehrliche Engagement für die Partei kann man der neuen Führung sicher nicht absprechen. Doch das alleine wird nicht reichen. Denn auch der virtuelle Parteitag zeigte mit stundenlanger Selbstbeschäftigung über Satzungsfragen und Arbeitskreise, woran es den Genossen wirklich mangelt: An klaren Themen, mit denen sie politisches Profil gewinnen wollen. Und an klaren Botschaften, mit denen sie potenzielle Wähler für sich begeistern können.
Vielen Genossen reicht offenbar noch immer der Glaube, die richtigen Überzeugungen zu haben. Und wenn die Wähler diese Überzeugungen nicht teilen wollen? Dann eben nicht. Eine Einstellung, die brandgefährlich ist. Denn der Absturz wird nicht von alleine enden.
Gelingen kann der Aufschwung nur, wenn alle an einem Strang ziehen
Tief gespalten zeigte sich die Bayern-SPD zudem auf ihrem Parteitag – nur denkbar knapp konnte sich das Lager „Wandel“ gegen das von Uli Grötsch geführte Lager „Tradition“ durchsetzen.
Gelingen kann ein neuer Aufschwung aber nur, wenn alle in der schrumpfenden Partei gemeinsam an einem Strang ziehen – und die bittere Wahrheit der letzten Landtagswahl endlich nicht mehr verdrängen.
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