Beckstein: Bayern wird bei Transrapid nicht mehr zahlen
Der Freistaat Bayern wird beim Bau des umstrittenen Münchner Transrapid keine Mehrkosten übernehmen, betont Ministerpräsident Günther Beckstein. Der bayerische Anteil von fast 500 Millionen Euro sei schon eine Menge Geld.
München (lby) - Der Freistaat Bayern wird beim Bau des umstrittenen Münchner Transrapid keine Mehrkosten übernehmen.
Falls die Kosten über den vereinbarten 1,85 Milliarden Euro liegen, sieht Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) den Bund, die Bahn, den Flughafen München und die am Transrapid beteiligten Industriefirmen in der Pflicht, wie er am Samstag in München sagte. "Wir können nicht um substanzielle Beträge nach oben gehen."
Der bayerische Anteil von fast 500 Millionen Euro sei eine Menge Geld. Der Freistaat müsse aufpassen, "dass das Geld nicht zwischen den Fingern durchrieselt".
Sollten sich die anderen Beteiligten bei Kostensteigerungen auch verweigern, bleibe der Transrapid in Deutschland nur eine innovative Idee, sagte Beckstein dem "Focus". Beckstein zeigte sich am Samstag in München jedoch optimistisch, dass der Kostenrahmen eingehalten werden kann.
Der mit der Industrie vereinbarte Festpreis könne erst beziffert werden, wenn das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sei. "Ich gehe davon aus, dass der Festpreis entweder 1,85 Milliarden Euro oder weniger sein wird." Die Industrie habe erklärt, dass sie sich in der Lage sehe, auf einen Preis von unter 1,85 Milliarden zu kommen.
Forderungen der Münchner CSU nach einer Untertunnelung der gesamten Strecke im Stadtgebiet erteilte Beckstein eine Absage. "Wir können auch nicht jedem Wunsch nach Untertunnelung von Autobahnen Rechnung tragen, auch wenn es CSU-Oberbürgermeister sind."
Die Münchner CSU fürchtet im Kommunalwahlkampf Schwierigkeiten, da in Umfragen eine Mehrheit der Bürger gegen den Transrapid ist. Eine Untertunnelung würde nach Angaben aus der Münchner CSU bis zu 400 Millionen Euro mehr kosten.
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