Angemessen, aber nicht übertrieben
Der erste Eindruck ist für Holm Schwarzer der entscheidende. Der 42-Jährige, der ein Restaurant im Möbelhaus Segmüller in Friedberg bei Augsburg leitet, achtet bei seinen Bewerbern vor allem auf ordentliche und saubere Kleidung und ein gepflegtes Äußeres.
Was man beim Vorstellungsgespräch im Idealfall tragen sollte, da möchte er sich nicht festlegen. "Das muss einfach stimmig sein - angemessen, aber nicht übertrieben", sagt Schwarzer, der in seinem Restaurant derzeit acht Jugendliche zum Koch oder Systemgastronomen ausbildet.
Zum positiven Erscheinungsbild zählt für Schwarzer nicht nur die Kleidung. Ebenso erwartet er sich von dem Bewerber eine gerade, auf-rechte Haltung, Blickkontakt und einen festen Händedruck. "Und er muss meinen Namen kennen", so der 42-Jährige.
Außerdem gilt: saubere Fingernägel, keine sichtbaren Tätowierungen und Piercings. "Da bin ich vielleicht altmodisch", meint Schwarzer. Aber schließlich solle sich auch der Kunde im Restaurant wohlfühlen. Äußerlichkeiten spielten dabei eine wichtige Rolle. Ebenfalls tabu sind beim Vorstellungsgespräch der Kaugummi im Mund und das klingelnde Handy. "Das ist alles schon vorgekommen", winkt der Restaurantleiter ab. "Da denkt man sich, das kann doch nicht wahr sein."
Auf Tugenden und gutes Benehmen komme es in der Gastronomie vor allem an, sagt Schwarzer. Beim Vorstellungsgespräch heißt das, pünktlich zu erscheinen, sich aktiv am Gespräch zu beteiligen statt in der Gegend herumzugucken, sich aufrecht hinzusetzen statt im Stuhl zu lümmeln. Schon das Auftreten beim Bewerbungsgespräch lasse darauf schließen, ob jemand für die Gastronomie geeignet ist, erklärt Schwarzer: "Das Zeugnis ist mir nicht immer so wichtig. Das Händchen dafür muss man haben."
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