Luft in München ist besser als erwartet
Neue Daten: OB Reiter gegen Fahrverbote
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat sich auf der Grundlage neuer Messdaten klar gegen Fahrverbote in der Landeshauptstadt ausgesprochen. Die Luft dort ist deutlich besser als vielfach angenommen: An 16 von 20 Messstationen sei der gesetzliche Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) eingehalten worden, teilte die Stadt mit. Reiter kommentierte daraufhin: „Damit sind zonale/flächendeckende Fahrverbote weder verhältnismäßig noch notwendig.“
Der Grenzwert wurde nur an zwei Messstellen deutlich überschritten – an besonders verkehrsreichen Abschnitten am Mittleren Ring. Doch auch Fahrverbote auf einzelnen Strecken lösen nach Reiters Einschätzung das Problem nicht, weil sich der Verkehr dadurch nur in die anliegenden Wohnviertel verlagern würde.
München hatte Anfang 2018 eigene Messstationen aufgestellt, um im Streit um die Luftqualität eine breitere Faktenbasis zu bekommen. Bislang basierte die Diskussion auf fünf Messstationen und ergänzenden Berechnungen des Freistaats. Hintergrund ist auch ein juristischer Streit: Das Verwaltungsgericht München hatte den Freistaat auf eine Klage der Deutschen Umwelthilfe hin verurteilt, für München einen Luftreinhalteplan vorzulegen. Dieser sollte auch die Möglichkeit von Diesel-Fahrverboten enthalten. (dpa)
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